Nach Überschwemmungen in Pakistan: Immer noch Millionen Kinder in Gefahr
Auch sechs Monate nach den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan im Sommer 2022 ist die Situation für Kinder nach wie vor sehr gefährlich. Millionen Kinder leben weiterhin in der Nähe von überschwemmten Gebieten. Mehr als 10 Millionen Menschen in den Überflutungsgebieten haben immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser (Stand: 21. März 2023).
Helfen Sie mit Ihrer Spende
Schicken Sie mit Ihrer Spende Hilfe zu den vom Monsun betroffenen Kindern und ihren Familien. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank!
Die Überschwemmungen haben die Wassersysteme in den Hochwasserregionen massiv beschädigt. Millionen Kinder haben keine andere Möglichkeit, als kontaminiertes Wasser zu trinken. Durch Wasser übertragbare Krankheiten wie Cholera und andere Durchfallerkrankungen sind nach der Flut stark auf dem Vormarsch und bringen Kinder in Lebensgefahr.
Teufelskreis aus Krankheiten und Mangelernährung
Kinder, die vorher schon unterernährt waren, sind nach den Überschwemmungen besonders anfällig für diese und andere Krankheiten. Umgekehrt sind kranke Kinder jetzt stark gefährdet, zusätzlich auch an Mangelernährung zu erkranken, da sie geschwächt sind und nicht genug lebenswichtige Nährstoffe zu sich nehmen können. Es entsteht ein lebensgefährlicher Teufelskreis, der nur mit sauberem Wasser und guter Hygiene unterbrochen werden kann.
Die Zahl der lebensgefährlich mangelernährten Kinder hat sich nach den Überschwemmungen innerhalb weniger Monate fast verdoppelt.
Fast zehn Millionen Mädchen und Jungen brauchen weiterhin humanitäre Unterstützung (Stand: 21. März 2023). UNICEF ist in den von der Flut betroffenen Gebieten im Dauereinsatz: So versorgen unsere Mitarbeiter*innen die Familien mit sauberem Trinkwasser, Spezialnahrung, Medikamenten und mit Decken.

Die Monsunregen fielen 2022 in Pakistan ungewöhnlich heftig aus. Hunderte Kinder starben. Und noch Monate danach stehen große Flächen unter Wasser.
© UNICEF/UN0691098/Sami MalikMonsun in Südasien: 2022 in Pakistan besonders heftig
Jedes Jahr im Sommer tritt in Südasien der Monsun auf. Im Sommer 2022 wütete er in Pakistan besonders heftig. Extreme Regenfälle – rund dreimal so stark wie im Durchschnitt der letzten 30 Jahre – und Erdrutsche zerstörten Hunderttausende Wohnhäuser, Schulen und Gesundheitszentren. Hunderte Kinder starben in den Fluten. Mehrere Millionen Kinder in Pakistan gerieten durch die Überschwemmungen in Gefahr und brauchten unmittelbar während der ersten Überschwemmungen, aber auch langfristig danach, humanitäre Hilfe.
Viele Kinder waren schon vor dem Monsun 2022 mangelernährt und kämpfen nun zusätzlich gegen durch verschmutztes Wasser übertragene Krankheiten oder gegen Malaria oder das Dengue-Fieber. Auch unter den Müttern sind viele krank und erschöpft. Die aktuelle Notsituation schwächt sie noch weiter.
UNICEF hilft Kindern in Flutregionen Pakistans
Der Bedarf an humanitärer Hilfe in Pakistan ist noch immer gewaltig. UNICEF tut alles, um betroffene Kinder und Familien in Pakistan zu unterstützen und sie vor den Gefahren durch Krankheiten und Unterernährung zu schützen. So bringen wir tonnenweise Hilfsgüter in die überfluteten Gebiete, unter anderem sauberes Trinkwasser. Das ist sehr wichtig, denn wenn die Menschen das durch die Überschwemmungen verdreckte Wasser trinken, ist die Gefahr von Krankheiten sehr groß. Zudem verteilen wir Hygieneartikel und Medikamente. In den kalten Wintermonaten haben wir auch wärmende Hilfsgüter wie Decken und Winterkleidung an die Flutopfer verteilt.
Helfen Sie den Kindern in den Monsunregionen. Spenden Sie für einfache, aber wirksame Hilfsgüter. Jeder Beitrag zählt und kommt bei den Kindern an. Vielen Dank!
Schicken Sie mit Ihrer Spende Hilfe zu den Kindern:

Bild 1 von 6 | Zu nächtlicher Stunde kamen Anfang September 2022 die ersten 32 Tonnen UNICEF-Hilfsgüter auf dem Flughafen in Karachi an. Viele weitere Tonnen folgten in den Wochen und Monaten darauf.
© UNICEF/UN0698748/Butt
Bild 2 von 6 | Vom Flughafen aus gehen die UNICEF-Hilfslieferungen weiter dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden: Hier verteilen Mitarbeiter in der Provinz Sindh gerade Hygienesets an von der Flut betroffene Familien.
© UNICEF/UN0698619/Zaidi
Bild 3 von 6 | Auf einer höher gelegenen Straße haben diese Familien Zuflucht vor den verheerenden Überschwemmungen gesucht. Ausgestattet mit den UNICEF-Hygienesets kehren sie in ihre provisorischen Unterkünfte zurück.
© UNICEF/UN0698655/Zaidi
Bild 4 von 6 | Sauberes Wasser ist entscheidend dafür, dass sich in der aktuellen Notlage in Pakistan keine ansteckenden Krankheiten ausbreiten. UNICEF stellt große faltbare Wassertanks bereit, aus denen sich die Familien Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen abfüllen können.
© UNICEF/UN0698649/Zaidi
Bild 5 von 6 | Vorbereitungen für den Winter: Ein UNICEF-Mitarbeiter übergibt einer Familie im Distrikt Dadu wärmende Decken. Vor allem für die Kinder sind diese Hilfsgüter existenziell, um nach der Flutkatastrophe gesund durch die kalten Monate zu kommen.
© UNICEF/UN0761230/Butt
Bild 6 von 6 | Gerade jetzt während des Hochwassers brauchen die Kinder in Pakistan weiterhin medizinische Hilfe. UNICEF schickt deshalb mobile Gesundheitsteams in die von der Flut betroffenen Gebiete. Die Mitarbeiter*innen untersuchen die Kinder, versorgen sie mit Medikamenten und impfen sie gegen Infektionskrankheiten.
© UNICEF/UN0691115/Sami MalikIn den Regionen in Pakistan, die von den Fluten am schwersten betroffen sind, leben die ärmsten Teile der Bevölkerung. Schon vor der Naturkatastrophe hatten hier überdurchschnittlich viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen, und 40 Prozent der Kinder waren chronisch mangelernährt.
Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, diese Mädchen und Jungen schnell mit nachhaltiger Hilfe zu versorgen. Wenn sie bereits geschwächt sind, ist es für sie besonders gefährlich, jetzt im Freien zu schlafen und vielleicht verschmutztes Wasser trinken zu müssen.
- 9,6 Mio.Kinder
brauchen humanitäre Hilfe
- 33 Mio.Menschen
in Pakistan sind von den Fluten betroffen
- 1,6 Mio.Kinder
sind schwer mangelernährt und brauchen Spezialnahrung
Monsun in Asien: Jedes Jahr heftige Regenfälle und Überschwemmungen
Jedes Jahr zwischen Juni und September treffen heftige Regenfälle Südasien. Das zerstörerische Hochwasser der Monsunzeit überflutet unzählige Gebiete, setzt Häuser, Straßen und Felder unter Wasser und macht ganze Landstriche unbewohnbar.
Die Flüchtlingscamps der Rohingya in Bangladesch gehören zu den Gebieten, die unseren Helfer*innen vor Ort in der Regenzeit immer besonders große Sorgen machen. Sie bestehen aus einfachen, oft am Hang gebauten Hütten, die im Monsun akut erdrutschgefährdet sind. UNICEF hilft in den Flüchtlingscamps mit, dass zahlreiche Familien an sichere Orte umgesiedelt werden.

Bild 1 von 7 | Der drei Jahre Mahi Akter sitzt weinend in den Armen seiner Mutter. Ihr Haus im Rohingya-Camp in Bangladesch wurde durch den Monsun zerstört.
© UNICEF/UN0326881/Nybo
Bild 2 von 7 | Umgeben von Wassermassen: Zwei Kinder in Nepal stehen vor ihrem Haus, das durch die tagelangen Regenfälle des Monsuns überflutet wurde. Und der Wasserpegel stieg noch weiter an ...
© UNICEF/Nepal/Rajesh Jha
Bild 3 von 7 | Schlamm, überall Schlamm: Der Fußabdruck eines Kindes im Matsch im Flüchtlingscamp Kutupalong während des Monsuns 2019.
© UNICEF/UN0326869/Nybo
Bild 4 von 7 | Hunderte Schulen wurden durch den Monsun im Norden Bangladeschs zerstört. Tausende Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht, um ein sicheres Dach über dem Kopf zu haben.
© UNICEF/Bangladesch/Zhantu
Bild 5 von 7 | Im nepalesischen Distrikt Saptari hatte der Monsun ganze Gemeinden überflutet. Unzählige Menschen mussten ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.
© UNICEF/Nepal/Rajesh Jha
Bild 6 von 7 | Männer versuchen, ihre Hütten vor den Überflutungen und Erdrutschen zu schützen. Sie sichern einen Weg mit Sandsäcken.
© UNICEF/UN0325326/Brown
Bild 7 von 7 | Abdul Hakim (19) schaufelt in Bangladesch Schlamm aus seinem zerstörten Haus: "Ich schaufele und schaufele, aber der Schlamm kommt immer zurück."
© UNICEF/UN0326877/NyboCovid-19 macht die Situation bei Hochwasser noch kritischer. Denn in den Notunterkünften, in die zahlreiche Menschen vor den Wassermassen fliehen, ist Abstand halten schwierig bis unmöglich. Die Gefahr einer Ansteckung ist dort besonders groß.
In allen betroffenen Ländern brauchen die Mädchen und Jungen während der Monsunzeit unsere Unterstützung – am meisten diejenigen, die schon vorher in großer Armut lebten. Wir als Hilfsorganisation sind vor Ort, um schnell und zielgerichtet zu helfen – beispielsweise mit Nahrung und Medikamenten. Wir füllen unsere Lager jedes Jahr schon einige Zeit vor dem Monsun mit Hilfsgütern auf. Dann verlieren wir keine wertvolle Zeit, wenn es zum Hochwasser kommt.
Helfen Sie den Kindern mit Ihrer Spende
Jeder Beitrag kommt an, und schon ein kleiner Beitrag bewirkt viel.
Dank Ihrer Spende: So können wir in den Monsun-Gebieten in Südasien helfen
Das Wasser reißt mitunter alles mit sich, was eine Familie besaß. Den Kindern und Familien in den vom Monsun betroffenen Gebieten fehlt es dann am Nötigsten.
Unsere Hilfsmaßnahmen nach der Naturkatastrophe
Hilfe gegen Unterernährung: Durch die extreme Lage sind Kinder, die ohnehin schon unternährt sind, besonders gefährdet. Wir liefern energiereiche Spezialnahrung, die Mädchen und Jungen schnell zu Kräften bringt.
Medizinische Versorgung: Unsere Helfer*innen impfen die Familien in den Monsun-Gebieten gegen ansteckende Krankheiten wie die Cholera. Außerdem verteilen unsere Mitarbeiter*innen Erste-Hilfe-Pakete.
Wasser und Hygiene: In den Rohingya-Camps in Bangladesch werden mit UNICEF-Unterstützung neue Toilettenanlagen gebaut. Wir bringen den Menschen zudem Hilfsgüter wie Trinkwasser und Hygienepakete mit Seife, Zahnbürsten und Waschmittel.

Während der Regenzeit steigt die Gefahr, dass durch verschmutztes Wasser die Cholera ausbricht. Wir führen große Impfkampagnen durch, damit Kinder gegen die Krankheit geschützt sind.
© UNICEF/UN0208863/Brian SokolEin weiterer zentraler Punkt unserer Hilfe ist es, durch Regen und Sturm beschädigte sanitäre Anlagen so schnell wie möglich zu reparieren. Nur mit sauberem Wasser und Hygienemaßnahmen können wir verhindern, dass sich in überschwemmten Gebieten Krankheiten wie Covid-19 oder Cholera ausbreiten. Danke, dass Sie die UNICEF-Nothilfe mit Ihrer Spende möglich machen!
Der Monsun kehrt jährlich wieder. Er ist eine besondere Form der Luftzirkulation und betrifft tropische und subtropische Regionen in Asien und Afrika sowie teilweise Europa und Australien. Der Monsun geht einher mit extrem starken Winden und heftigsten Regenfällen, die aus den Folgen der Luftzirkulation entstehen. Sie kosten jedes Jahr vor allem in Asien Menschenleben und richten große Zerstörungen an, die lange Wiederaufbaumaßnahmen bedeuten.
Durch die starke Klimabeeinflussung des Monsuns auf Länder wie Nepal, Indien oder auch die Philippinen, Indonesien und Kambodscha, brauchen die Menschen vor Ort schnelle Hilfe, denn die Monsunwinde und ihre Auswirkungen sind unberechenbar. Wenn es zu Fluten und Überschwemmungen kommt, muss alles sehr schnell gehen. Darum ist UNICEF in allen betroffenen Regionen gut gewappnet, um den Kindern schnell und zuverlässig zu helfen.