UNICEF unterstützt Familien und stärkt Gesundheitssysteme
Als sich im Frühjahr 2020 das Coronavirus rasant auf der ganzen Welt ausbreitete, konnte niemand absehen, wie lange die Pandemie andauern und welche Auswirkungen sie auf uns alle – und speziell auf die Kinder – haben würde. Überall auf der Welt standen Kinder und Familien durch die Coronapandemie plötzlich vor gewaltigen neuen Herausforderungen.
So wie UNICEF den Kindern während der akuten Pandemie geholfen hat, so helfen wir auch weiterhin. Zukünftig werden wir die UNICEF-Hilfe im gesundheitlichen Bereich sogar noch breiter aufstellen, indem wir die Gesundheitssysteme der ärmeren Länder insgesamt stärken. Zum Beispiel indem wir die Kinder dort mit Impfungen versorgen. Denn in den Coronajahren haben Millionen Kinder ihre lebensrettenden Routineimpfungen verpasst.
Jahre nach der Coronapandemie: So sieht es heute aus
Die Coronapandemie liegt hinter uns. Das Coronavirus ist eine endemische Phase übergegangen. Die umfassenden Schutzmaßnahmen der damaligen Zeit gehören der Vergangenheit an, und der Alltag hat sich für Kinder und Erwachsene längst wieder normalisiert.

Die akute Zeit der Coronapandemie liegt hinter uns. Kinder in Deutschland und vielen anderen Ländern können wieder an ihr Leben von vor der Pandemie anknüpfen.
© UNICEF/UNI332783/BänschDas Coronavirus ist jedoch auch nach dem Abklingen der Pandemie nicht aus unserem Leben verschwunden. Ähnlich wie die Grippe (Influenza) tritt es weiterhin in Wellen auf, und zeitweise steigen die Infektionszahlen spürbar.
Doch ein Großteil der Bevölkerung ist inzwischen gegen Covid-19 geimpft. Die Impfung bleibt die beste Maßnahme, um sich vor einem schweren Krankheitsverlauf und Langzeitfolgen von Corona (Long Covid) zu schützen. Zudem haben die meisten von uns bereits eine oder mehrere Coronainfektionen überstanden. Das Coronavirus birgt deshalb keine große Gefahr mehr.
Anders war es zu Beginn der Pandemie. Damals war das Coronavirus hochgefährlich. Weltweit erkrankten viele infizierte Menschen schwer und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Über sieben Millionen Menschen starben offiziell an den Folgen der Virusinfektion. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher.
Coronapandemie: Dramatische Auswirkungen für Kinder weltweit
Innerhalb kürzester Zeit brachte die Coronapandemie seit dem Frühjahr 2020 dramatische Auswirkungen im Leben und Alltag der Kinder mit sich. Vor allem für die Menschen in den ärmeren Ländern und den Krisenregionen verschärfte die globale Coronakrise viele Probleme noch zusätzlich. Die Herausforderungen für die Mädchen und Jungen waren riesig. Hier einige Beispiele:
- Überall auf der Welt waren Kinder durch Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen isoliert und litten unter Bewegungsmangel, Einsamkeit und Ängsten.
- Zwischenzeitlich waren es bis zu 1,6 Milliarden Mädchen und Jungen, die wegen der Coronaeinschränkungen nicht zur Schule gehen konnten. Millionen von ihnen waren in Gefahr, den Anschluss an Bildung zu verlieren. Viele der Kinder kehrten nie ins Klassenzimmer zurück, sondern gingen arbeiten oder wurden früh verheiratet.
- Millionen Kinder weltweit haben Elternteile oder nahe Angehörige oder Freunde an Covid-19 verloren. Sie brauchen Betreuung und emotionale Unterstützung, um das Geschehene zu verarbeiten.
- Die Pandemie bedeutete viel Stress für Eltern und Familien, etwa durch Ausgangssperren und finanzielle Sorgen. Das Risiko von häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch stieg an.
- Wegen der Bekämpfung des Coronavirus fehlten medizinische Kapazitäten im Kampf gegen andere Krankheiten. Zahlreiche Impfkampagnen gegen lebensgefährliche Krankheiten wurden vorerst gestoppt. Zuvor erfolgreiche Impfquoten gingen plötzlich wieder zurück, und Millionen Kinder weltweit verpassten Routineimpfungen zum Beispiel gegen Polio, Tetanus oder Masern.
- Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der globalen Krise verarmten viele Familien extrem. Eltern verloren ihre Jobs und wussten nicht mehr, wie sie ihre Kinder ernähren sollten.
- Durch die wachsende Armut nahm deshalb auch der Hunger in vielen Ländern immer mehr zu, je länger die Pandemie andauerte. Wer kaum noch Geld hatte, musste oft auch am Essen sparen. Kinder gerieten besonders in Gefahr, an schwerer akuter Mangelernährung zu leiden oder gar zu sterben.

Die Coronapandemie hatte dramatische Auswirkungen auf das Leben von Kindern weltweit, zum Beispiel lang anhaltende Schulschließungen. Für viele Kinder war die Gefahr groß, den Anschluss an Bildung zu verlieren.
© UNICEF/UN0406674/UnruhDas hat UNICEF während der Coronapandemie für Kinder weltweit getan
Während der akuten Zeit der Coronapandemie haben wir von UNICEF uns auf das konzentriert, was wir am besten können: Besonders benachteiligte Kinder und Familien in Kriegs- und Krisengebieten mit Hilfsgütern und Unterstützung zu erreichen.
Dabei haben wir Hand in Hand mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), mit Regierungen und vielen anderen Partnern zusammengearbeitet. Gemeinsam haben wir daran mitgewirkt, Kinder so sicher wie möglich durch die schwierigen Coronajahre zu bringen.
Unsere Hilfe während der Coronapandemie für die Kinder und Familien
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die größte Impfkampagne aller Zeiten vorbereitet (siehe Infobox "COVAX" unten). Dank COVAX konnten auch Menschen in den ärmeren Ländern schneller gegen Corona geimpft werden. Wir haben außerdem für eine medizinische Grundversorgung in Entwicklungsländern und Krisenregionen gesorgt.
Wir verteilen einfache, aber effektive Hygieneartikel wie Seife und Desinfektionsmittel in Gemeinden, Schulen und öffentlichen Einrichtungen.
Wir klären weltweit Kinder und ihre Familien darüber auf, wie wichtig einfache Hygieneregeln wie Händewaschen sind, um sich zu schützen.
Wir stellen medizinische Artikel und Schutzausrüstung für Gesundheitspersonal bereit, zum Beispiel Schutzmasken, Einmalhandschuhe und Schutzanzüge.
Wir arbeiten kontinuierlich daran, mehr Menschen Zugang zu sauberem Wasser und zu Waschgelegenheiten zu ermöglichen.
Wir haben dabei geholfen, Kinder zu schützen und durch diese Krisenzeit zu begleiten. Unsere Mitarbeiter*innen konnten vielen Kindern weltweit durch Gespräche und beim Spielen helfen, schwierige Erlebnisse zu verarbeiten.
Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder weiter lernen können, und wir helfen, Lernangebote zu schaffen. Dafür beraten wir auch Regierungen.
Bild 1 von 8 | In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern, so wie hier in Indien, hat UNICEF im Rahmen der Initiative "COVAX" die Impfungen gegen Covid-19 unterstützt.
© UNICEF/UN0446520/UpadhayayBild 2 von 8 | UNICEF hat die Covid-19-Impfstoffe beschafft und an ihre Einsatzorte gebracht. Hier beobachtet ein UNICEF-Mitarbeiter nahe Jakarta in Indonesien, wie Corona-Impfstoffe verladen werden.
© UNICEF/UN0427303/COVAX/Arimacs WilanderBild 3 von 8 | Wir haben auch Fieberthermometer und anderes medizinisches Equipment an Gesundheitsstationen in die Elfenbeinküste und andere Länder geliefert.
© UNICEF/UNI316672/Frank DejonghBild 4 von 8 | Während der akuten Phase der Pandemie arbeiteten unsere Mitarbeiter*innen rund um die Uhr daran, medizinische Hilfsgüter in Länder mit schwachem Gesundheitssystem zu bringen – zum Beispiel Einmalhandschuhe und Schutzanzüge ...
© UNICEF/UNI313240/WilanderBild 5 von 8 | ... und auch Wassereimer und Seife. Dieses Mädchen im Südsudan freute sich, dass sie ein Hygienepaket für sich und ihre Familie mit nach Hause nehmen konnte.
© UNICEF/UNI322226/RyengBild 6 von 8 | Händewaschen gilt bis heute als eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Eine Hygieneexpertin in Jordanien zeigt hier einem Mädchen, wie man es richtig macht.
© UNICEF/UNI313264/MatasBild 7 von 8 | Die neunjährige Fardida in Lagos (Nigeria) lernte in einer UNICEF-Infoveranstaltung, wie sie einer Erkrankung durch Corona vorbeugen kann.
© UNICEF/UNI313542/OjoBild 8 von 8 | Bei unserer Aufklärungsarbeit gehen wir immer wieder auch ungewöhnliche Wege, um viele Menschen zu erreichen: Dieses Mädchen in Syrien hält eine Tüte mit Brot, die mit einem Flyer zum Coronavirus versehen wurde.
© UNICEF/UNI318689/
COVAX ("Covid-19 Vaccine Global Access") ist der Name der globalen Initiative, die allen Menschen weltweit Covid-19-Impfstoffe zugänglich machen soll – auch den Menschen in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen. Denn für zahlreiche ärmere Länder ist es finanziell nicht machbar, Millionen Impfdosen für ihre Bewohner*innen zu beschaffen.
UNICEF arbeitet hierbei zusammen mit der Impfallianz Gavi, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und weiteren Partnern. Die Aufgabe von UNICEF während der COVAX-Initiative ist es, den Impfstoff zu beschaffen und bereitzustellen und bei den Impfvorbereitungen vor Ort organisatorisch zu unterstützen. So können wir die Coronaimpfungen auch in den ärmsten Ländern der Erde möglich machen.
UNICEF hat jahrzehntelange Erfahrung mit riesigen Impfkampagnen. Schon vor der Coronapandemie beschafften wir jedes Jahr Impfstoffe für rund die Hälfte aller Kinder weltweit.
Ich hatte Angst vor der Impfung, aber es tat gar nicht weh. Und wenn wir alle geimpft sind, sind wir in Sicherheit und können wieder zusammen Fußball spielen.

Nächster Schritt: Gesundheitssysteme weltweit stärken
Das Coronavirus bleibt überall dort besonders gefährlich, wo Menschen nicht dagegen geimpft sind. Während viele Teile der Welt hohe Impfraten gegen Covid-19 haben, sind in anderen Ländern die Impfquoten nach wie vor niedrig.

Von UNICEF unterstützte mobile Impfteams sind so wie hier in Ägypten mit kleinen Bussen unterwegs, um auch in abgelegenen Gebieten noch mehr Kinder impfen zu können.
© UNICEF/UN0639471/RagaaDer Grund: In zahlreichen Krisenregionen und Entwicklungsländern sind die Gesundheitssysteme nicht stabil genug, sodass die Kinder dort nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können. Die Coronapandemie hat diese Lücken und Defizite noch verstärkt. Gesundheitssysteme und Impfprogramme waren in den letzten Jahren stark überlastet.
Wir haben diesen Bedarf erkannt und möchten jetzt gezielt die Gesundheitssysteme dieser Länder stärken. Coronahilfen und -impfungen sind ein Teil davon. Aber wir gehen jetzt noch einen Schritt weiter und haben zusätzliche medizinische Maßnahmen geplant, um die gesundheitliche Versorgung von Kindern und Familien auf breiter Basis zu verbessern.
Das sind unsere jetzigen Maßnahmen:
Routineimpfungen ankurbeln
Wir unterstützen Entwicklungs- und Schwellenländer weiterhin bei den Covid-19-Impfungen. Parallel führen wir aber auch Routineimpfungen gegen zahlreiche andere Krankheiten durch. Denn Millionen Kinder weltweit haben in den letzten Jahren ihre überlebenswichtigen Standardimpfungen verpasst: So war etwa die Zahl der nicht ausreichend gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten geimpften Kinder die niedrigste der letzten drei Jahrzehnte.
Verpasste Impfungen führen dazu, dass vermeidbare Krankheiten für die betroffenen Kinder schnell tödlich enden können. Dazu gehören auch Krankheiten wie Masern, Lungenentzündung oder schwerer Durchfall (Cholera).

Südsudan: Ein UNICEF-Gesundheitshelfer bringt eine Kühlbox mit Impfstoffen in ein überflutetes Dorf. Gutes medizinisches Equipment ist erforderlich, um die Kühlkette selbst in entlegenen Regionen nicht zu unterbrechen.
© UNICEF/UN0598397/NaftalinWir setzen daher alle Hebel in Bewegung, um die verpassten Routineimpfungen für Millionen Kinder flächendeckend nachzuholen. Unser ehrgeiziges Ziel ist es, wieder an die Impfrate von vor der Pandemie anzuknüpfen und unsere globalen Impfziele zu erreichen.
Medizinisches Equipment liefern
Wir liefern auch weiteres medizinisches Equipment in ärmere Länder, darunter Sauerstoff-Generatoren, Tests zur Diagnostik und Schutzausrüstung für Gesundheitspersonal. So helfen wir nicht nur gegen Covid-19, sondern wappnen die nationalen Gesundheitssysteme auch gegen zukünftige Pandemien oder für andere gesundheitliche Notfallsituationen.

Ein Vater im indischen Jamnagar passt auf, dass sein Baby gut atmen kann. Auf einer Intensivstation wird das Kind mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt. UNICEF hat das Krankenhaus mit Sauerstoff-Generatoren und mit Sauerstoff-Geräten für die Kinderstation ausgestattet.
© UNICEF/UN0687870/PanjwaniNotfallpläne entwickeln
Gemeinsam mit der WHO (Weltgesundheitsorganisation) entwickeln wir außerdem auch Pläne, wie wir uns besser auf zukünftige Pandemien und andere globale gesundheitliche Notfälle vorbereiten können und wie wir einkommensschwächere Länder dabei wirkungsvoll unterstützen können.

Danke an alle, die unsere globale Gesundheitshilfe mit einer Spende unterstützen. Ihr Beitrag kann die Welt für Kinder verändern!
© UNICEF/UN0623373/AbdulIhre Spende für eine bessere Gesundheitsversorgung
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