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Irak: UNICEF ruft zu Schutz von Kindern in Mossul auf

Köln/Erbil

Tausende Kinder wegen intensiver Kämpfe in West-Mossul in Gefahr

+++ Letzte Aktualisierung am 29.06. um 15 Uhr +++


Wegen der intensiven Kämpfe in der irakischen Stadt Mossul ist das UN-Kinderhilfswerk UNICEF sehr besorgt um Tausende Kinder, die im Westen der Stadt nach wie vor zwischen den Fronten festsitzen.

Der Leiter von UNICEF Irak, Peter Hawkins, sagte: „Die Kinder sind großen Gefahren ausgesetzt. Diejenigen, die zwischen den Fronten festsitzen, suchen in den Kellern Schutz und haben riesige Angst vor dem nächsten Angriff.

Diejenigen, die zu fliehen versuchen, laufen Gefahr, erschossen oder verletzt zu werden. Hunderte Zivilisten sollen Berichten zufolge bereits getötet oder als menschliche Schutzschilde missbraucht worden sein.“

Irak, Mossul: Abrar steht vor ihrer Hauswand, die mit Einschusslöchern übersäht ist.

„Unser Haus hat auch solche Löcher“, sagt Zweitklässlerin Abrar in Mossul. Ihre Schule in Ost-Mossul wurde von UNICEF instand gesetzt und nimmt viele geflüchtete Kinder auf.

© UNICEF/UN068250/Anmar

„Jungen und Mädchen, denen die Flucht gelungen ist, leiden unter Mangelernährung und tragen psychosoziale Narben des Konflikts mit sich – eine Folge dessen, was sie durchgemacht haben“, so Peter Hawkins weiter.

„Das Leid dieser Kinder und ihr Überleben muss in den nächsten Wochen und Monaten höchste Prioritäten haben. UNICEF ruft alle Konfliktparteien erneut dazu auf, Kinder zu jeder Zeit bestmöglich zu schützen. Kinder müssen unter allen Umständen aus der Schusslinie gehalten werden.“

Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser in Mossul

Tausende Mädchen und Jungen halten sich nach Schätzungen noch in der Altstadt und anderen Vierteln von West-Mossul auf. Auch Krankenhäuser sollen angegriffen worden sein. „Während die Kämpfe weitergehen ruft UNICEF alle Konfliktparteien in West-Mossul dazu auf, Kinder zu schützen und jederzeit von Gefahr fernzuhalten – gemäß ihrer Verpflichtung nach internationalem humanitären Recht. Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser, Schulen, Wohnhäuser und Wassersysteme müssen sofort aufhören“, sagte Hawkins.

Ein kleiner Junge wird im Krankenhaus versorgt.

„Das Leben von Kindern ist in Gefahr. Kinder werden getötet, verletzt und als menschliche Schutzschilde missbraucht."

© UNICEF/UN067513/Sparks

UNICEF hilft Kindern in Mossul und in anderen Landesteilen des Irak unter anderem bei der Familienzusammenführung, durch rechtlichen Beistand für Minderjährige, die von Sicherheitskräften festgenommen wurden, und durch psychosoziale Angebote. In den Flüchtlingsunterkünften unterstützt UNICEF Kinder und Familien zum Beispiel mit Wasser, Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Darüber hinaus setzt UNICEF beschädigte Schulen instand und richtet Notschulen ein.

Um die Kinder in Mossul und der Region weiter mit dem Nötigsten zu versorgen, braucht UNICEF dringend zusätzliche Hilfe!