Pressemitteilung

Südsudan ratifiziert als 195. Staat die UN-Kinderrechtskonvention

Köln / Juba

UNICEF begrüßt die Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention durch Südsudan gestern, am 5. Mai 2015. Südsudan ist damit der 195. Staat weltweit, der die Konvention annimmt. UNICEF mahnt die südsudanesische Regierung gleichzeitig, hart an der Umsetzung der Konvention zu arbeiten und Kinderrechte damit zum Grundpfeiler der jüngsten Nation der Welt zu machen.

Die Kinderrechtskonvention wurde vor mehr als 25 Jahren von der UN-Generalversammlung verabschiedet und ist der erfolgreichste Menschenrechtsvertrag der Geschichte.

Der Leiter von UNICEF in Südsudan, Jonathan Veitch, begrüßte die Ratifizierung als Zeichen des Einsatzes der Regierung für die Kinderrechte. Gleichzeitig warnte er jedoch davor, dass die Zukunft der jüngsten Nation der Welt gefährdet ist, so lange die andauernde Gewalt und die Verletzung von Kinderrechten nicht gestoppt werden.

„Wir müssen diese historische Gelegenheit nutzen, um uns ganz auf die Hunderttausende von Kindern zu konzentrieren, die durch den Konflikt abgehängt werden“, sagte Veitch. „Das sind die Kinder, die kaum etwas zu essen bekommen, die von bewaffneten Gruppen rekrutiert werden oder nicht zur Schule gehen können. „Alle Kinder in Südsudan haben das Recht auf Nahrung, Bildung, Trinkwasser- und Sanitärversorgung, auf Schutz und auf medizinische Versorgung. Wenn die Konvention tatsächlich umgesetzt wird, hat sie das Potential, das Leben der südsudanesischen Kinder grundlegend zu verändern.“

  • Kinder leiden nach wie vor am stärksten unter dem seit 16 Monaten andauernden Konflikt in Südsudan: 680 Kinder wurden getötet.
  • 235.000 Kinder sind aktuell von schwerer akuter Mangelernährung bedroht, darunter die Kinder, die in entlegene und schwer erreichbare Gegenden geflohen sind.
  • 400.000 Kinder können als Resultat der Krise nicht mehr zur Schule gehen.
  • 600.000 Kinder brauchen psychologische Unterstützung.
  • Mehr als 13.000 Kinder wurden von bewaffneten Gruppen auf beiden Seiten des Konflikts rekrutiert.

UNICEF leistet umfangreiche Nothilfe in Südsudan, behandelt mangelernährte Kinder, kümmert sich in den Flüchtlingslagern um die Wasserversorgung und richtet Notschulen und einfache Kinderzentren ein. UNICEF setzt sich außerdem für die Freilassung von Kindersoldaten ein und hilft dabei, ehemalige Kindersoldaten wieder in die Gesellschaft zu integrieren.