Hunger bringt eine halbe Million Kinder in Gefahr
Die Menschen im Süden Madagaskars hungern. Seit Jahren hat es hier nicht mehr geregnet – es herrscht die schlimmste Dürre seit über 40 Jahren. Etwa 1,6 Millionen Menschen sind extrem mangel- oder unterernährt (Stand: Januar 2022). Besonders die Kleinsten bringt die Hungerkrise in Lebensgefahr: Die Expert*innen von UNICEF und Welternährungsprogramm erwarten, dass rund eine halbe Million Kinder unter fünf Jahren im Laufe des Jahres 2022 von akuter Mangelernährung betroffen sein könnte, wenn sie nicht so schnell wie möglich Hilfe bekommen. Zehntausende Mädchen und Jungen könnten bald gar so schwer mangelernährt sein, dass sie jeden Tag um ihr Leben kämpfen müssen.
Zahl der hungernden Kinder steigt
Was uns bei UNICEF große Sorgen macht: Die Zahl der hungernden Kinder ist in den letzten Monaten rasant gestiegen. "Wir können Leben retten, wenn wir Familien Zugang zu sauberem Wasser verschaffen und mangelernährte Kinder mit therapeutischer Nahrung behandeln. Aber wir müssen jetzt handeln", sagt Michel Saint-Lot, UNICEF-Leiter in Madagaskar.
Viele Eltern und Kinder essen bereits Heuschrecken oder Kakteen, um zu überleben. Familien sind häufig gezwungen, ihre Kinder aus der Schule zu nehmen, damit sie beim Wasserholen und Sammeln von Nahrungsmitteln helfen können.
Für die Hunger leidenden Kinder in Madagaskar ist es noch nicht zu spät. Helfen Sie ihnen mit einer Spende zu überleben. Vielen Dank! Gemeinsam können wir eine Hungersnot verhindern.
Dürre und Hunger: Menschen in Madagaskar brauchen dringend Nothilfe
In einigen Regionen Madagaskars wurde 2021 für einige Zeit die Stufe fünf der Ernährungsunsicherheit erreicht: Hungersnot. Das Welternährungsprogramm sprach von der ersten durch den Klimawandel ausgelösten Hungersnot. Extremwetterereignisse kommen in dem Land immer häufiger vor. Im Süden, wo die Situation besonders gravierend ist, leben fast alle Familien unter der Armutsgrenze. Die Menschen hier leben vom Ackerbau und der Viehzucht. Die seit Jahrzehnten stärkste Dürre bedeutet für sie massiven Ernteausfall und damit vielerorts Hunger. Viele Eltern wissen morgens nicht, ob sie abends ihren Kindern etwas zu essen anbieten können.
Die Krise in Madagaskar ist nicht die einzige Hungerkrise in Afrika, aber sie ist eine der schlimmsten. Vier Jahre in Folge hat es in dem Land kaum oder gar nicht geregnet. Flüsse und Seen sind ausgetrocknet, die Ernte verdorrt und die Tiere sterben. Die letzten Lebensmittelvorräte werden knapp.
Gleichzeitig werden die wenigen Nahrungsmittel, die es auf den Märkten noch zu kaufen gibt, immer teurer. Auch die anhaltenden Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie tragen dazu bei, dass Mütter und Väter kein Geld verdienen und keine Nahrungsmittel kaufen können.
"In Madagaskar droht eine Hungersnot": Diese Aussage kann sehr abstrakt wirken. Doch tatsächlich stehen dahinter Menschen, Kinder wie Erwachsene, die um ihr Überleben kämpfen. Sehen Sie selbst!
So hilft UNICEF mit Ihrer Spende hungernden Kindern in Madagaskar
"Wir müssen dringend in die Prävention und Behandlung von Mangelernährung investieren, um zu verhindern, dass die Situation sich weiter zuspitzt", sagte Michel Saint-Lot. Deshalb setzen wir von UNICEF Ihre Spenden vor Ort jetzt vor allem für diese Nothilfe ein:
Wir versorgen mangelernährte Mädchen und Jungen mit Spezialnahrung wie Erdnusspaste. Jede Portion enthält 500 Kilokalorien sowie zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe, damit die Kinder schnell wieder zu Kräften kommen. Im vergangenen Jahr 2021 konnten wir weit über 150.000 lebensbedrohlich mangelernährte Kinder behandeln.
Wenn Mangelernährung frühzeitig erkannt wird, ist die Behandlung meist erfolgreich. Wir haben auch im letzten Jahr wieder Zehntausenden Müttern und Vätern gezeigt, wie sie mit einem Maßband am Oberarm ihres Kindes prüfen können, ob ihr Kind unterernährt ist. Zeigt das Maßband Rot, braucht das Kind sofort Hilfe.
Oft sterben mangelernährte Kinder nicht an der Mangelernährung selbst, sondern an Krankheiten, denen ihr geschwächter Körper nichts entgegensetzen kann. Um sie zu schützen, impfen unsere Helfer*innen Mädchen und Jungen und behandeln sie gegen Krankheiten wie Durchfall und Malaria. 2021 haben unsere mobilen Gesundheitskliniken hunderttausende Kinder und Schwangere medizinisch unterstützt.
Sauberes Trinkwasser ist elementar, damit Kinder überleben. Unsere Helfer*innen bauen und reparieren Brunnen und bringen Wasser mit Tanklastern zu den Menschen. 400.000 Menschen konnten wir im Jahr 2021 mit sauberem Wasser und besseren Hygiene- und Sanitäreinrichtungen unterstützen.
Madagaskar ist ein Inselstaat im Indischen Ozean. Neben der größten Insel, die auch Madagaskar heißt, gehören zu dem Land noch einige weitere kleinere Inseln. Der Staat hat eine Fläche von etwa 587.000 Quadratkilometern. Die Hauptstadt heißt Antananarivo.
Madagaskar hat gut 29 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner (letzte Schätzung von 2022). Die Mehrheit der Menschen spricht Malagasy, aber auch Französisch ist Amtssprache. Armut ist in der Bevölkerung weit verbreitet, Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt. 2022 betrug das jährliche Durchschnittseinkommen geschätzte 536 US-Dollar pro Einwohner*in. Etwa 60 Prozent der Menschen leben auf dem Land, rund ein Viertel der Madagass*innen sind Analphabet*innen.
Das Klima ist tropisch im Osten, doch je weiter man nach Südwesten kommt, desto weniger Niederschlag gibt es. Die anhaltende Dürre trifft vor allem den Süden des Landes.