Hunger in der Welt: Ukraine-Krieg verschärft Mangelernährung
In vielen Ländern der Welt stehen wir vor einem nie dagewesenen Ausmaß an Hunger. Die Zahl der Menschen, die weltweit von Hunger betroffen sind, ist 2021 auf bis zu 828 Millionen gestiegen.
Spende gegen Hunger auf der Welt
Unterstützen Sie hungernde Kinder mit einer Spende.
Mehr und mehr Kinder sind lebensbedrohlich mangelernährt. Jahrelange Dürren und andere Folgen des Klimawandels, Kriege und Konflikte sowie die weltweite Corona-Pandemie haben den Hunger in vielen Ländern massiv verschärft. Einige Entwicklungsländer – darunter auch das besonders stark betroffene Somalia – standen phasenweise am Rande einer Hungersnot.
Der Angriffskrieg in der Ukraine mit seinen fatalen Auswirkungen hat diese dramatische Lage noch zusätzlich verschlimmert.

Weltweit hungern Millionen Kinder – so wie dieses Baby in Äthiopien, das schwer unterernährt war. Die Ernährungsunsicherheit in vielen Ländern (vor allem Entwicklungsländern) ist stark gestiegen.
© UNICEF/UN0494131/NesbittHunger weltweit: Lebensgefahr für Millionen Kinder
Durch den Ukraine-Krieg fallen Lebensmittel-Importe plötzlich weg, und die Preise für Nahrungsmittel (zum Beispiel Getreide) sind explodiert. In den ärmsten Ländern braut sich eine Hungerkrise zusammen, die Millionen Kinder in Lebensgefahr bringt.
Wir als Hilfsorganisation müssen deshalb dringend unsere humanitäre Hilfe für unterernährte Kinder verstärken und sie vor dem Hungertod bewahren. Wir bei UNICEF wissen, mit welchen Mitteln wir den hungernden Kindern helfen können: Unsere Erdnusspaste bringt sie innerhalb weniger Wochen wieder auf die Beine. Sauberes Trinkwasser schützt sie vor Krankheiten. Und mit Medikamenten behandeln wir sie gegen weitere akute oder chronische Krankheiten. Genau diese Hilfsmaßnahmen – sauberes Wasser, gesunde Ernährung, medizinische Versorgung – wirken zugleich auch vorbeugend gegen den Hunger. Denn am besten ist es, wenn die Kinder gar nicht erst an Mangelernährung erkranken.
Lassen Sie uns gemeinsam die Hunger-Katastrophe abwenden!
Unsere Hilfsgüter gegen den Hunger in der Welt
Horn von Afrika, Südasien und andere Krisenländer: Globale Nahrungsmittelkrise?
Noch nie zuvor hatten so viele Menschen wie jetzt nicht ausreichend zu essen. Durch den Ukraine-Krieg sind die Preise für Getreide oder Öl in die Höhe geschnellt. Viele Lebensmittel werden immer knapper, und die Armut ist gestiegen. Besonders groß ist der Hunger in Afrika (vor allem am Horn von Afrika, im Südsudan und in der Sahelzone) sowie in Ländern in Südasien (zum Beispiel Bangladesch, Nepal, Pakistan). Krisenregionen wie Afghanistan oder Jemen sind ebenfalls dramatisch von Hunger und Ernährungsunsicherheit betroffen.
In vielen dieser Länder werden aktuell immer neue traurige Rekordzahlen von Hunger leidenden Kindern erreicht. Einige Länder stehen kurz vor einer Hungersnot. Kinder – vor allem diejenigen unter fünf Jahren – sind am stärksten gefährdet, an den Folgen von Hunger und Mangelernährung zu sterben. Das Leben von Millionen hungernden Mädchen und Jungen hängt an einem seidenen Faden.
- 1 Mio.Kinder unter 5
sind 2021 an Hunger gestorben
- 275 Mio.Menschen
weltweit leiden akut Hunger
- 13,6 Mio.Kinder
sind lebensbedrohlich mangelernährt
Zahlreiche Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind auf Weizen und andere Lebensmittelimporte aus der Ukraine und Russland angewiesen. Russland und die Ukraine gelten als "die Kornkammern der Welt": Ein Drittel der weltweiten Weizenlieferungen kommen aus den beiden Ländern. Doch durch den Krieg sind die Produktion und die Lieferungen dieser Lebensmittel unterbrochen. Die Auswirkungen sind verheerend, denn extreme Preissteigerungen sind die Folge, und vor allem die ärmsten Familien bekommen sie zu spüren. Lebensmittel wie Weizen, Mais oder Speiseöl sind in vielen Ländern so teuer wie nie zuvor. Millionen gefährdete Familien stürzen noch weiter in die Ernährungsunsicherheit.
Auch unsere Spezialnahrung für mangelernährte Kinder, die Erdnusspaste, ist von den steigenden Preisen betroffen. Die Preissteigerung ist eine direkte Auswirkung des Ukraine-Krieges. Für hungernde Kinder, die auf die nährstoffreiche Erdnusspaste angewiesen sind, kann sie den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Gerade jetzt ist deshalb jede Spende wichtig und trägt dazu bei, ausreichend Spezialnahrung für die Kinder bereitzustellen.

Wirksames Mittel gegen Unterernährung: Die lebensrettende Erdnusspaste können Kinder schon früh selbst essen. Sie ist lange haltbar, auch ungekühlt. Babys und Kleinkinder sind besonders gefährdet, an Hunger zu sterben.
© UNICEF/UN0602381/RalaivitaWeltweite Hungerhilfe von UNICEF: Das tun wir für mangelernährte Kinder
Wir haben wirksame und praxiserprobte Hilfe gegen akute und chronische Mangelernährung. Diese vier Hilfsmaßnahmen haben sich im Kampf gegen den Hunger besonders bewährt:
Unsere 4 Schritte gegen den Hunger in der Welt
Schnelle Diagnostik: Ein einfaches Maßband ist der erste Schritt im Kampf gegen Mangelernährung. UNICEF-Mitarbeiter*innen messen damit den Oberarm der Kinder, um zu sehen, welches Kind mangelernährt ist und Hilfe braucht. Rot bedeutet: Das Kind ist stark unterernährt, muss sofort behandelt werden und braucht spezielle Nahrungsmittel.
Wirksame Behandlung: Mangelernährte Kinder bekommen von uns Spezialnahrung – vor allem unsere Erdnusspaste, dank der sogar schwerst unterernährte Kinder schnell wieder zu Kräften kommen. Drei Päckchen am Tag braucht ein Kind, um wieder gesund zu werden. Kinder, die noch keine feste Nahrung aufnehmen können, versorgen wir mit Spezialmilch.
Ambulante Begleitung: Wenn mangelernährte Kinder auf dem Wege der Besserung sind, begleiten wir sie ambulant weiter. Bei medizinischen Checkups messen und wiegen wir sie und geben den Eltern Spezialnahrung für Zuhause mit, solange das Kind sie braucht.
Vorbeugung: Wir gehen auch präventiv gegen die Hungerkrise vor, um Kinder vor jeglicher Form von Mangelernährung zu schützen: Wir informieren über gesunde Nahrung, versorgen die Kinder mit sauberem Trinkwasser sowie vorbeugend auch mit stärkenden Vitamin-A-Tabletten und weiteren medizinischen Behandlungen (z.B. Impfungen).
Vielseitige Hilfe gegen den weltweiten Hunger

Bild 1 von 6 | Ist das Kind mangelernährt? Und wenn ja, wie stark? Eine Ernährungsberaterin in einem Gesundheitszentrum in Afghanistan misst den Oberarmumfang des Kindes, um den Ernährungsstatus des Kindes einzuschätzen. Zeigt das Maßband Grün an, ist das Kind ausreichend ernährt.
© UNICEF/UN0612297/Fazel
Bild 2 von 6 | Nicht nur Profis setzen die Maßbänder zum Diagnostizieren von Mangelernährung ein. Unsere UNICEF-Mitarbeiter*innen – wie hier unsere Helferin Mary im Südsudan – geben die Maßbänder auch Eltern für Zuhause mit. Sie können damit auf einen Blick sehen, ob ihr Kind unterernährt ist.
© UNICEF/UN0594103/Naftalin
Bild 3 von 6 | Jemen: Der 3-jährige Aseel erholt sich langsam von seiner lebensgefährlichen schweren Mangelernährung. Er verträgt noch keine feste Nahrung. Sein Onkel füttert ihn deshalb mit therapeutischer Spezialmich. Aseel war bereits ab dem Alter von zwei Monaten unterernährt.
© UNICEF/UN0610072/Haleem
Bild 4 von 6 | Somalia: Fatume wäscht sich vor dem Essen die Hände. Früher gab es ausreichend Regenwasser in der Region. Doch der Klimawandel führte zu einer langanhaltenden Dürre, dramatischem Wassermangel und ausgefallenen Ernten am Horn von Afrika. Mitten in der Wüste baut UNICEF deshalb klimaresistente Bohrlöcher.
© UNICEF/UN0635406/
Bild 5 von 6 | Die Bohrlöcher sind bis zu 400 Meter tief, und ihre Pumpen werden per Solarenergie betrieben. Das Wasser wird in großen Tanks gespeichert. Die Familien am Horn von Afrika können mit dem Wasser aus den Bohrlöchern sich selbst und auch ihr Vieh versorgen.
© UNICEF/UN0635403/
Bild 6 von 6 | Heute gibt es Blattgemüse und Brot aus Buchweizen für diesen nepalesischen Jungen. Seine Mutter hat in einem Ernährungskurs von UNICEF gelernt, wie sie ihre Kinder gesund ernähren und vor Mangelernährung schützen kann. Sie bekam auch nahrhafte Lebensmitteln wie Eier, Kichererbsen und Jodsalz mit. Auch in Asien sind viele Kinder von Unterernährung betroffen.
© UNICEF/UN0576057/Upadhayay
Kinder wie die einjährige Denise aus dem Tschad sind auf Hilfe angewiesen, um zu überleben. Danke an alle, die unsere humanitäre Hungerhilfe für Kinder in aller Welt mit einer Spende unterstützen!
© UNICEF/UN0594497/Dejongh