Pressemitteilung

UNICEF: Neun von zehn syrischen Kindern brauchen Hilfe

Köln/Berlin

Syrien-Geberkonferenz am 29./30. März in Brüssel

Seit Beginn des Bürgerkriegs vor zehn Jahren waren laut UNICEF noch nie so viele syrische Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. Allein sechs Millionen Mädchen und Jungen innerhalb des Landes und 2,5 Millionen geflüchtete syrische Kinder in den Nachbarländern haben ohne internationale Hilfe keine Zukunft.

Anlässlich der morgen in Brüssel beginnenden Syrien-Geberkonferenz ruft UNICEF Deutschland die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Hilfe für die Kinder fortzusetzen und auszuweiten. Dabei muss langfristige Unterstützung für Bildungsprojekte und psychosoziale Hilfen gewährleistet werden. Allein UNICEF benötigt für seine Arbeit für Kinder in Syrien und der Region in diesem Jahr 1,4 Milliarden Dollar.

Syrien 2020: Zwei Brüder tragen ein UNICEF-Hilfspakets mit Hygiene-Produkten zum Schutz vor Covid-19

Syrien 2020: Die Brüder Ahmad und Saad helfen ihrer Mutter beim Tragen des Hilfspakets. UNICEF versorgt geflüchtete Familien mit Hygiene-Produkten, damit sie sich vor Covid-19 schützen können.

© UNICEF/UNI334456/Almatar

„Im Syrienkrieg gibt es keine Gewinner und die Kinder zahlen den höchsten Preis“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Das Zusammenspiel von andauernder Gewalt, wirtschaftlicher Not und der Covid-19-Pandemie haben die alltägliche Not der Familien immer weiter verschärft. Gerade jetzt dürfen wir sie nicht allein lassen. Die junge Generation in Syrien wünscht sich nichts mehr als Frieden und einen Neuanfang. Sie braucht Bildung und psychosoziale Unterstützung, die hilft, das Erlebte zu verarbeiten. Dafür muss die internationale Gemeinschaft dringend die Weichen stellen.“

Nach zehn Jahren Konflikt haben immer mehr syrische Familien keine Einkommensquellen mehr. Die Zahl der Menschen, die nicht wissen, wie sie sich und ihre Familien weiter ernähren können, war 2020 so hoch wie nie zuvor. In der Folge müssen immer mehr Kinder arbeiten, viele werden von bewaffneten Gruppierungen rekrutiert oder früh verheiratet. Fast 2,5 Millionen Kinder in Syrien und 750.000 geflüchtete Mädchen und Jungen in den Nachbarländern gehen nicht zur Schule. Immer mehr Kinder zeigen Zeichen psychischer Belastung; allein im letzten Jahr hat sich ihre Zahl verdoppelt. Derzeit steigen in einigen Gebieten die Covid-19 Infektionen stark an.

UNICEF führt zusammen mit seinen Partnern eine seiner größten Nothilfeaktionen in Syrien sowie in Jordanien, Irak, Libanon, in der Türkei und Ägypten durch. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen sorgt dafür, dass Kinder lernen können und Jugendliche an Ausbildungskursen teilnehmen können, organisiert Impfungen und psychosoziale Hilfe und unterstützt die Wasserversorgung. Die Bundesregierung gehört zu den wichtigsten Unterstützern der UNICEF-Hilfe in der Region.

Service für Redaktionen

» Download: Eine Auswahl von Videos und Fotos zum 10. Jahrestag des Syrien-Konflikts

» 10 Jahre Konflikt - Fünf Portraits

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» Zahlen und Fakten zur Situation der Kinder

» Pressekonferenz: Aufzeichnung der Pressekonferenz zum 10. Jahrestag des Syrien-Konflikts gemeinsam mit Bundesminister Dr. Gerd Müller (10.03.2021)