Statement

UNICEF: „Tragischen Winter für Kinder in Afghanistan verhindern“

Jedes zweite Kind unter fünf Jahren bis Ende des Jahres akut mangelernährt /  UNICEF Deutschland ruft dringend zu Spenden auf

Köln

Angesichts der katastrophalen Lage von Millionen Kindern in Afghanistan und des heraufziehenden Winters ruft UNICEF die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger vor dem 1. Advent dringend zur Unterstützung auf. Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, erklärt dazu:

„Bald werden die Temperaturen am Hindukusch auf bis zu minus 25 Grad sinken. In vielen ländlichen Gebieten in den Bergregionen sind Familien dann durch Schnee von der Außenwelt abgeschnitten. Sie brauchen dringend Decken, warme Kleidung und Planen zum Abdichten ihrer Unterkünfte. Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen stehen vor dem Kollaps. Es fehlt an elementarem medizinischem Material. Das Gesundheitspersonal hat monatelang keine Gehälter mehr erhalten. Ausgerechnet diejenigen, die jetzt besonders gebraucht werden, geraten selbst mit ihren Familien in Not.

Afghanistan Kinder: Porträt eines Jungen in einem therapeutischen Ernährungszentrum in Herat

In dem von UNICEF unterstützten Zentrum für therapeutische Ernährung in Herat erhält der 15 Monate alte Javid therapeutische Nahrung und medizinische Versorgung.

© UNICEF/UN0530471/Bidel

Die aktuelle Hungerkrise wird immer schlimmer. Rund 14 Millionen Mädchen und Jungen haben nicht ausreichend zu essen - das sind mehr als alle Kinder in Deutschland. Erwachsene essen weniger und lassen Mahlzeiten aus, damit ihre Kinder essen können. Unser UNICEF-Team in Afghanistan fürchtet, dass bis Ende des Jahres über eine Million Kinder so schwer mangelernährt sein könnten, dass ihr Leben in Gefahr ist, wenn nicht schnellstens gegengesteuert wird. Je tiefer Familien in Armut und Hunger stürzen, desto höher ist auch das Risiko, dass Kinder früh verheiratet werden oder arbeiten müssen.

Eine UNICEF-Kollegin berichtet von bedrückender Stille auf den Gesundheitsstationen, wo immer mehr mangelernährte Kinder versorgt werden müssen; von Mädchen und Jungen, die zu schwach sind, um zu lächeln oder nach einem Finger zu greifen, wie kleine Kinder das normalerweise tun.

UNICEF ist mit einem großen Team in Afghanistan und organisiert zusammen mit seinem Netzwerk an Partnern sauberes Trinkwasser, versorgt mangelernährte Kinder und impft Babys und Kleinkinder. Allein im vergangenen Monat konnten 30.000 schwer akut mangelernährte Kinder unter fünf Jahren behandelt werden.

Die Unsicherheit über die politische Zukunft des Landes darf nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Sie haben ein Recht auf jede Hilfe und Unterstützung. Wir können und müssen einen tragischen Winter in Afghanistan verhindern.“

Helfen Sie mit Ihrer Spende Kindern in Afghanistan!

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Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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