Sudan Konflikt: Ein sudanesisches Kind blickt in die Kamera.
Sudan Konflikt: Ein sudanesisches Kind blickt in die Kamera.

Kämpfe im Sudan: Die Not der Kinder steigt täglich

Gewalt, Vertreibung und Hunger bedrohen Kinder im Sudan

Die Situation der Kinder im Sudan ist dramatisch. Familien sind im Kreuzfeuer der schweren Gefechte gefangen. Zahlreiche Kinder wurden bereits getötet, viel mehr Mädchen und Jungen wurden durch die Kämpfe verletzt. 13,6 Millionen Kinder im Sudan brauchen mittlerweile dringend humanitäre Hilfe (Stand: 30. Mai 2023). Durch den aktuellen Konflikt wurde auch die Behandlung von schätzungsweise 50.000 schwer mangelernährten Kindern unterbrochen. Das Leben dieser Kinder ist in unmittelbarer Gefahr.

Die Gewalt spitzt sich vor allem in der Hauptstadt Khartum und in Darfur weiter zu. Lebensmittel, Wasser und Medikamente gehen zur Neige. Auf der Suche nach Sicherheit verlassen immer mehr Menschen im Sudan ihre Heimat und suchen Zuflucht in Nachbarländern oder sichereren Teilen des Landes. Die anhaltenden Kämpfe verschärfen die schon zuvor große Not der sudanesischen Kinder.

Sudan Konflikt: Flüchtende Menschen in Khartum. Die Zivilbevölkerung leidet.

19. April 2023: Familien in Khartum flüchten vor den Kämpfen zwischen der Armee und Paramilitärs.

© UNICEF/UN0831619/AFP

Hilfe für die Kinder im Sudan

Die Kinder können nichts für die Gewalt und leiden am meisten. Wir dürfen sie jetzt nicht allein lassen. Wir von UNICEF sind vor Ort und leisten Nothilfe, wo immer die Sicherheitslage es zulässt. Unterstützen Sie den Einsatz mit einer Spende. Vielen Dank, dass Sie den Kindern helfen!

Unseren Teams vor Ort gelang es, während einer Kampfpause Hilfsgüter wie Wasser, Medikamente und Spezialnahrung zu Gesundheitszentren in Nord-Darfur zu bringen:

Konflikt verschärft Notlage der Kinder im Sudan

Vor dem Konflikt, der sich zu einem Bürgerkrieg entwickeln könnte, waren bereits 8,5 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. Doch jetzt ist die Zahl rapide auf 13,6 Millionen hilfsbedürfige Kinder angestiegen (Stand: 30. Mai 2023). Der Großteil der Kinder im Sudan lebt in extremer Armut. Noch dazu hat der Sudan eine der höchsten Raten von Mangelernährung bei Kindern weltweit. Millionen Kinder haben nicht genug zu essen.

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UNICEF Sudan: „Wir bleiben an der Seite der Kinder und geben nicht auf.“

Die Kinder werden in die aktuellen gewaltsamen Auseinandersetzungen mit hineingezogen und leiden am meisten darunter. Noch dringender als zuvor brauchen sie jetzt unsere Hilfe. Trotz der gefährlichen Sicherheitslage vor Ort machen wir von UNICEF im Sudan weiter. Wir setzen alles daran, unsere Hilfe für Kinder aufrechtzuerhalten.

Sudan Konflikt: Kinder wie dieses Baby sind von Mangelernährung bedroht.

Kinder im Sudan brauchen humanitäre Hilfe.

© UNICEF/UNI235820/Noorani

Sudan: Millionen Menschen auf der Flucht

Rund eine Million Menschen sind vor den Kämpfen in Khartum und anderen Städten auf der Flucht und versuchen, in sichereren Regionen des Sudan unterzukommen (Stand: 30. Mai 2023). Andere Sudanes*innen fliehen auf der Suche nach Schutz ins Ausland, zum Beispiel in die Nachbarländer Tschad, Ägypten oder Südsudan.

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Kind sein im Sudan: 5 Fakten

Schätzungsweise 3,7 Millionen Sudanes*innen hatten schon vor den aktuellen Gefechten ihre Heimat verlassen und leben seitdem als Flüchtlinge in ihrem eigenen Land. Die meisten von ihnen leben in provisorischen Flüchtlingslagern, zum Beispiel in der Region Darfur.

Sudan Konflikt: Spielende sudanesische Kinder in einem Flüchtlingslager in der Region Darfur.

In einem Flüchtlingslager in Süd-Darfur spielen Kinder in einem speziell für sie eingerichteten sicheren Bereich.

© UNICEF/UN0747639/Zehbrauskas

Hunderttausende mangelernährte Kinder im Sudan

Mehr als drei Millionen Kinder im Sudan waren bereits vor der aktuellen Gewalteskalation mangelernährt. Wir schätzen, dass über 620.000 von ihnen mittlerweile sogar lebensgefährlich unterernährt sind (Stand: 30. Mai 2023).

Schon seit Langem sind die Lebensmittel im Land knapp. Oft kommt es im Sudan zu Sandstürmen und langanhaltenden Dürren. In manchen Jahren führen die starken Regenfälle in der Regenzeit zu Überschwemmungen. Durch die Trockenheit und die Überflutungen fallen Ernten aus. Millionen Sudanes*innen haben nicht genug zu essen und wissen nicht, wie sie an Lebensmittel für ihre Familien kommen sollen.

Sudan Konflikt: Ein Kleinkind gilt als unterernährt, wenn das Maßband im roten Bereich ist.

Bild 1 von 3 | Einfach und wirkungsvoll: Mit einem Maßband prüft ein Gesundheitshelfer, ob dieses Kind mangelernährt ist. Wenn ja, wird es in einem von UNICEF unterstützten Ernährungszentrum weiterbehandelt.

© UNICEF/UN0204446/Omer
Sudan Konflikt: Erdnusspaste hilft mangelernährten Kindern – zum Beispiel diesem Baby.

Bild 2 von 3 | Das Schlimmste hat er hinter sich: Hash (7 Monate) war schwer mangelernährt, aber dank der Spezialnahrung hat er endlich zugenommen. Auf der Station für unterernährte Kinder kann er sich weiter erholen.

© UNICEF/UN0211905/Noorani
Sudan Konflikt: Gesunde Ernährung und Hygiene-Regeln lernen Mütter von einer UNICEF-Gesundheitshelferin.

Bild 3 von 3 | Die bunten Bilder sprechen fast für sich: Eine UNICEF-Gesundheitshelferin zeigt jungen Müttern, welche Nahrung ihre Kinder brauchen, um gesund aufzuwachsen. Und auch, welche Hygiene-Regeln sie dabei beachten müssen.

© UNICEF/UN0211894/Noorani

Wenn akute Mangelernährung schnell genug behandelt wird, haben die Kinder eine hohe Chance zu überleben. Sie bekommen von uns nährstoffreiche und stark sättigende Spezialnahrung: zum Beispiel therapeutische Milch oder Erdnusspaste.

Sudan: Spenden gegen die Not der Kinder

Aktuell benötigt UNICEF dringend Spenden, um Krankenhäuser mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung auszustatten und um Kinder mit psychosozialer Hilfe zu erreichen. Sie können helfen!

So helfen wir den sudanesischen Kindern vor Ort

Unser UNICEF-Team im Sudan tut alles dafür, um Kindern und Familien in der aktuellen Notlage zu helfen:

  • Ernährung: Wir behandeln mangelernährte Kinder mit spezieller therapeutischer Nahrung.

  • Kinderschutz: Wir helfen geflüchteten Kindern mit psychosozialer Unterstützung, damit sie ihre Traumata verarbeiten können.

  • Gesundheit: Wir versorgen die Menschen im Sudan mit lebenswichtigen Medikamenten. Zum Beispiel impfen wir Kinder gegen lebensgefährliche Krankheiten.

  • Wasser: Wir liefern sauberes Wasser zum Trinken und Kochen, damit die Kinder geschützt sind vor Krankheiten.

  • Bildung: Wir richten Notschulen ein. Und die Kinder bekommen von uns Schulbücher und -hefte, damit sie weiter lernen können.

Zuverlässige Hilfe für die Kinder im Sudan

Die Kinder im Sudan brauchen uns jetzt dringend. Unterstützen Sie unsere humanitäre Hilfe in den Krisenregionen, um Kindern und ihren Familien im Sudan Schutz zu bieten.

Sudan Konflikt: Kinder im Sudan brauchen unsere Hilfe.

Wir als Hilfsorganisation setzen uns im Sudan weiter für die Kinder ein. Dankeschön an jeden von Ihnen, der den Mädchen und Jungen im Sudan mit einer Spende hilft!

© UNICEF/UN0281537
Länderinfo SudanInfo


  • Hauptstadt: Khartum
  • Bevölkerung: rund 45 Millionen Einwohner*innen
    überwiegend muslimisch, christliche Minderheit
  • Amtssprachen: Arabisch und Englisch
  • Nachbarländer: Ägypten, Äthiopien, Eritrea, Libyen, Südsudan, Tschad, Zentralafrikanische Republik
  • Unabhängige Republik seit 1956
  • Herausforderungen im Land:
    Instabilität, Konflikte und gewalttätige Auseinandersetzungen
    Mehrere Millionen Binnenvertriebene
    Große Flüchtlingslager vor allem in der Region Darfur
    Große Armut unter der Bevölkerung
    Hohe Kindersterblichkeit
    Unzureichende medizinische Versorgung
    Wiederkehrende Dürren
    Krankheitsausbrüche
    Geringe Bildung
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