Sudan Konflikt: Ein sudanesisches Kind blickt in die Kamera.

Gewalt, Vertreibung und Hunger bedrohen Kinder im Sudan

Die Situation der Kinder im Sudan ist weiterhin dramatisch. Seit im Frühjahr 2023 ein brutaler Krieg mit schweren Gefechten ausgebrochen ist, wurden zahlreiche Kinder getötet, und noch viel mehr Kinder wurden durch die Kämpfe verletzt. Etwa 14 Millionen Kinder im Sudan brauchen mittlerweile dringend humanitäre Hilfe (Stand: 6. November 2023). Durch den aktuellen Konflikt wurde auch die Behandlung von Hunger leidenden Kindern unterbrochen: Fast 700.000 Kinder sind so schwer unterernährt, dass ihr Leben ohne eine entsprechende Behandlung in unmittelbarer Gefahr ist (Stand: 6. November 2023).

Die Gewalt hat sich vor allem rund um Khartum, Darfur und Kordofan zuletzt noch weiter ausgeweitet. Den Familien fehlen Lebensmittel, Wasser und Medikamente. Auf der Suche nach Sicherheit haben mehrere Millionen Sudanes*innen ihre Heimat verlassen und Zuflucht in sichereren Teilen des Landes oder in Nachbarländern gesucht. Die anhaltenden Kämpfe verschärfen die schon zuvor große Not der sudanesischen Kinder.

Sudan Konflikt: Flüchtende Menschen in Khartum. Die Zivilbevölkerung leidet.

Seit im April 2023 die Gewalt eskalierte, flüchten Tausende Familien so wie hier in Khartum vor den Kämpfen zwischen der Armee und Paramilitärs.

© UNICEF/UN0831619/AFP

Hilfe für die Kinder im Sudan

Die Kinder können nichts für die Gewalt und leiden am meisten. Wir dürfen sie jetzt nicht allein lassen. Wir von UNICEF sind vor Ort und leisten Nothilfe, wo immer die Sicherheitslage es zulässt. Unterstützen Sie den Einsatz mit einer Spende. Vielen Dank, dass Sie den Kindern helfen!

Konflikt verschärft Notlage der Kinder im Sudan

Schon vor dem Konflikt, der sich zu einem Bürgerkrieg entwickeln könnte, waren bereits 8,5 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. Doch jetzt ist die Zahl rapide auf 14 Millionen hilfsbedürfige Kinder angestiegen (Stand: 6. November 2023). Der Großteil der Kinder im Sudan lebt in extremer Armut. Noch dazu hat der Sudan eine der höchsten Raten von Mangelernährung bei Kindern weltweit. Millionen Kinder haben nicht genug zu essen.

Blog

UNICEF Sudan: „Wir bleiben an der Seite der Kinder und geben nicht auf.“

Die Kinder werden in die aktuellen gewaltsamen Auseinandersetzungen mit hineingezogen und leiden am meisten darunter. Noch dringender als zuvor brauchen sie jetzt unsere Hilfe. Trotz der gefährlichen Sicherheitslage vor Ort machen wir von UNICEF im Sudan weiter. Wir setzen alles daran, unsere Hilfe für Kinder aufrechtzuerhalten.

Sudan Konflikt: Kinder wie dieses Baby sind von Mangelernährung bedroht.

Kinder im Sudan brauchen humanitäre Hilfe.

© UNICEF/UNI235820/Noorani

Sudan: Millionen Menschen auf der Flucht

Rund drei Millionen Menschen sind vor den Kämpfen in Khartum und anderen Städten auf der Flucht und versuchen, in sichereren Regionen des Sudan unterzukommen (Stand: 6. November 2023). Andere Sudanes*innen fliehen auf der Suche nach Schutz ins Ausland, zum Beispiel in die Nachbarländer Tschad, Ägypten oder Südsudan.

Blog

Kind sein im Sudan: 5 Fakten

Schätzungsweise 3,7 Millionen Sudanes*innen hatten schon vor den aktuellen Gefechten ihre Heimat verlassen und leben seitdem als Flüchtlinge in ihrem eigenen Land. Die meisten von ihnen leben in provisorischen Flüchtlingslagern, zum Beispiel in der Region Darfur.

Sudan Konflikt: Spielende sudanesische Kinder in einem Flüchtlingslager in der Region Darfur.

In einem Flüchtlingslager in Süd-Darfur spielen Kinder in einem speziell für sie eingerichteten sicheren Bereich.

© UNICEF/UN0747639/Zehbrauskas

Hunderttausende mangelernährte Kinder im Sudan

Mehr als drei Millionen Kinder im Sudan waren bereits vor der aktuellen Gewalteskalation mangelernährt. Wir schätzen, dass fast 700.000 von ihnen mittlerweile sogar lebensgefährlich unterernährt sind (Stand: 6. November 2023).

Schon seit Langem sind die Lebensmittel im Land knapp. Oft kommt es im Sudan zu Sandstürmen und langanhaltenden Dürren. In manchen Jahren führen die starken Regenfälle in der Regenzeit zu Überschwemmungen. Durch die Trockenheit und die Überflutungen fallen Ernten aus. Millionen Sudanes*innen haben nicht genug zu essen und wissen nicht, wie sie an Lebensmittel für ihre Familien kommen sollen.

Sudan Konflikt: Ein Kleinkind gilt als unterernährt, wenn das Maßband im roten Bereich ist.

Bild 1 von 3 | Einfach und wirkungsvoll: Mit einem Maßband prüft ein Gesundheitshelfer, ob dieses Kind mangelernährt ist. Wenn ja, wird es in einem von UNICEF unterstützten Ernährungszentrum weiterbehandelt.

© UNICEF/UN0204446/Omer
Sudan Konflikt: Erdnusspaste hilft mangelernährten Kindern – zum Beispiel diesem Baby.

Bild 2 von 3 | Das Schlimmste hat er hinter sich: Hash (7 Monate) war schwer mangelernährt, aber dank der Spezialnahrung hat er endlich zugenommen. Auf der Station für unterernährte Kinder kann er sich weiter erholen.

© UNICEF/UN0211905/Noorani
Sudan Konflikt: Gesunde Ernährung und Hygiene-Regeln lernen Mütter von einer UNICEF-Gesundheitshelferin.

Bild 3 von 3 | Die bunten Bilder sprechen fast für sich: Eine UNICEF-Gesundheitshelferin zeigt jungen Müttern, welche Nahrung ihre Kinder brauchen, um gesund aufzuwachsen. Und auch, welche Hygiene-Regeln sie dabei beachten müssen.

© UNICEF/UN0211894/Noorani

Wenn akute Mangelernährung schnell genug behandelt wird, haben die Kinder eine hohe Chance zu überleben. Sie bekommen von uns nährstoffreiche und stark sättigende Spezialnahrung: zum Beispiel therapeutische Milch oder Erdnusspaste.

So helfen wir den sudanesischen Kindern vor Ort

Unsere UNICEF-Teams im Sudan tun alles dafür, um Kindern und Familien in der aktuellen Notlage zu helfen:

  • Ernährung: Wir behandeln mangelernährte Kinder mit spezieller therapeutischer Nahrung.

  • Kinderschutz: Wir helfen geflüchteten Kindern mit psychosozialer Unterstützung, damit sie ihre Traumata verarbeiten können.

  • Gesundheit: Wir versorgen die Menschen im Sudan mit lebenswichtigen Medikamenten. Zum Beispiel impfen wir Kinder gegen lebensgefährliche Krankheiten.

  • Wasser: Wir liefern sauberes Wasser zum Trinken und Kochen, damit die Kinder geschützt sind vor Krankheiten.

  • Bildung: Wir richten Notschulen ein. Und die Kinder bekommen von uns Schulbücher und -hefte, damit sie weiter lernen können.

Sudan Krieg: Ein UNICEF-Gesundheitshelfer berät Familien im Sudan.

Bild 1 von 7 | Medizinische Hilfe: Ein UNICEF-Gesundheitshelfer im Einsatz im Sudan. Er berät Mütter in Ernährungsfragen, impft die Kinder und führt medizinische Routine-Untersuchungen durch.

© UNICEF/UNI430079/Mohamdeen
Sudan Nothilfe: Ein UNICEF-Team verteilt Wasserbehälter und Seife

Bild 2 von 7 | Sauberes Wasser und Hygiene: Ein UNICEF-Team verteilt im Juni 2023 Wasserbehälter und Seife an vertriebene Familien in East Madani. Von der Unterstützung profitierten insgesamt 500 vertriebene Familien, die nach Ausbruch der Kämpfe aus Khartum geflohen waren.

© UNICEF/UN0856038/Mohamdeen
Sudan Nothilfe: Ein UNICEF-Helfer bereitet eine Flasche mit therapeutischer Milch für ein mangelernährtes Kleinkind vor.

Bild 3 von 7 | Spezialnahrung: Ein UNICEF-Mitarbeiter bereitet eine Flasche mit therapeutischer Milch vor. Die Spezialmilch hilft mangelernährten Kindern, schnell wieder zu Kräften zu kommen.

© UNICEF/UN0854388/Mohamdeen
Sudan Nothilfe: Geflüchtete Kinder spielen in einer kinderfreundlichen Zone.

Bild 4 von 7 | Kinderschutz für geflüchtete Kinder: In der Flüchtlingssiedlung Palorinya spielen Kinder auf einem Spielplatz. Der Ort ist eine der kinderfreundlichen Einrichtungen in der Region, die von UNICEF unterstützt werden.

© UNICEF/UNI406122/Abdul
Sudan Nothilfe: Eine Impfhelferin kommt mit ihrer Kühlbox in einer Flüchtingsunterkunft an.

Bild 5 von 7 | Impfungen und medizinische Hilfe: Die Impfhelferin Ibtisam Abdullah besucht eine Unterkunft für Geflüchtete, um auch dort möglichst viele Kinder mit lebenswichtigen Impfungen zu erreichen. Sie berät auch Eltern und erklärt ihnen, wo und wann sie ihre Kinder impfen und medizinisch untersuchen lassen können.

© UNICEF/UN0856036/Mohamdeen
Sudan Nothilfe: UNICEF-Mitarbeiter entladen Hilfsgüter für gefährdete Kinder.

Bild 6 von 7 | Hilfsgüter für Familien: UNICEF-Mitarbeiter entladen einen Lastwagen. Sie bereiten Hilfsgüter für Kinder vor, die innerhalb des Sudan flüchten mussten.

© UNICEF/UN0854428/Mohamdeen
Sudan Konflikt: Kinder im Sudan brauchen unsere Hilfe.

Bild 7 von 7 | Wir als Hilfsorganisation setzen uns im Sudan weiter für die Kinder ein. Dankeschön an jeden von Ihnen, der den Mädchen und Jungen im Sudan mit einer Spende hilft!

© UNICEF/UN0281537

Zuverlässige Hilfe für die Kinder im Sudan

Die Kinder im Sudan brauchen weiterhin dringend unsere Hilfe. Unterstützen Sie unsere humanitäre Arbeit in den Krisenregionen, um Kindern und ihren Familien im Sudan Schutz zu bieten.

Sudan: Spenden gegen die Not der Kinder

Aktuell benötigt UNICEF dringend Spenden, um Krankenhäuser mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung auszustatten und um Kinder mit psychosozialer Hilfe zu erreichen. Sie können helfen!

Länderinfo SudanInfo


  • Hauptstadt: Khartum
  • Bevölkerung: rund 45 Millionen Einwohner*innen
    überwiegend muslimisch, christliche Minderheit
  • Amtssprachen: Arabisch und Englisch
  • Nachbarländer: Ägypten, Äthiopien, Eritrea, Libyen, Südsudan, Tschad, Zentralafrikanische Republik
  • Unabhängige Republik seit 1956
  • Herausforderungen im Land:
    Instabilität, Konflikte und gewalttätige Auseinandersetzungen
    Mehrere Millionen Binnenvertriebene
    Große Flüchtlingslager vor allem in der Region Darfur
    Große Armut unter der Bevölkerung
    Hohe Kindersterblichkeit
    Unzureichende medizinische Versorgung
    Wiederkehrende Dürren
    Krankheitsausbrüche
    Geringe Bildung
Möchten Sie mehr tun?
Werden Sie UNICEF-Pate/UNICEF-Patin
Als UNICEF-Pate/UNICEF-Patin machen Sie verlässliche Hilfe zu jeder Zeit möglich. Dank Ihrer regelmäßigen Spende können wir auch bei Katastrophen oder in Kriegsgebieten für Kinder da sein.
Engagieren Sie sich ehrenamtlich
Sie wollten schon immer mittendrin sein und direkt helfen? Wir suchen Menschen, die ihre Erfahrungen und Talente ehrenamtlich bei uns einsetzen. Werden Sie Teil eines Teams in Ihrer Stadt.
Auch interessant
Einfach erklärt: Hungersnot – was ist das?
In Ländern wie Südsudan, Somalia und Jemen hungern immer noch Tausende Menschen. Trotzdem gibt es offiziell in keinem Land der Welt eine Hungersnot – warum eigentlich?
Kinderarbeit: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Wie viele Kinderarbeiter gibt es und was tun sie? Welche Ansätze wirken gegen Kinderarbeit? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.
UNICEF und die SDGs
Mit jeder Spende für ein UNICEF-Hilfsprojekt unterstützen Sie die Umsetzung der Kinderrechte und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.