Gewalt, Vertreibung und Hunger bedrohen Kinder im Sudan
Die Situation der Kinder im Sudan ist dramatisch. Familien sind im Kreuzfeuer der schweren Gefechte gefangen. Mehrere Kinder wurden bereits getötet, viel mehr Mädchen und Jungen wurden durch die Kämpfe verletzt. Durch den aktuellen Konflikt wurde auch die Behandlung von schätzungsweise 50.000 schwer mangelernährten Kindern unterbrochen. Das Leben dieser Kinder ist in unmittelbarer Gefahr.
Die Gewalt spitzt sich vor allem in der Hauptstadt Khartum und in Darfur weiter zu. Lebensmittel, Wasser und Medikamente gehen zur Neige. Auf der Suche nach Sicherheit verlassen immer mehr Menschen im Sudan ihre Heimat und suchen Zuflucht in Nachbarländern oder sichereren Teilen des Landes. Die anhaltenden Kämpfe verschärfen die schon zuvor große Not der sudanesischen Kinder.

19. April 2023: Familien in Khartum flüchten vor den Kämpfen zwischen der Armee und Paramilitärs.
© UNICEF/UN0831619/AFPHilfe für die Kinder im Sudan
Die Kinder können nichts für die Gewalt und leiden am meisten. Wir dürfen sie jetzt nicht allein lassen. Wir von UNICEF sind vor Ort und leisten Nothilfe, wo immer die Sicherheitslage es zulässt. Unterstützen Sie den Einsatz mit einer Spende. Vielen Dank, dass Sie den Kindern helfen!
Unseren Teams vor Ort gelang es, während einer Kampfpause Hilfsgüter wie Wasser, Medikamente und Spezialnahrung zu Gesundheitszentren in Nord-Darfur zu bringen:
During a brief lull in fighting, UNICEF managed to truck in water, medicine and nutrition supplies to health centres in North Darfur, #Sudan.
— UNICEF (@UNICEF) April 27, 2023
Konflikt verschärft Notlage der Kinder im Sudan
Schon vor dem Konflikt, der sich zu einem Bürgerkrieg entwickeln könnte, waren 15,8 Millionen Menschen im Sudan auf humanitäre Hilfe angewiesen. 8,5 Millionen von ihnen sind Kinder (Stand: Dezember 2022). Drei von vier Kindern im Sudan leben in extremer Armut. Noch dazu hat der Sudan eine der höchsten Raten von Mangelernährung bei Kindern weltweit. Millionen Kinder haben nicht genug zu essen.
Die Kinder werden in die aktuellen gewaltsamen Auseinandersetzungen mit hineingezogen und leiden am meisten darunter. Noch dringender als zuvor brauchen sie jetzt unsere Hilfe. Trotz der gefährlichen Sicherheitslage vor Ort machen wir von UNICEF im Sudan weiter. Wir setzen alles daran, unsere Hilfe für Kinder aufrechtzuerhalten.

Kinder im Sudan brauchen humanitäre Hilfe.
© UNICEF/UNI235820/NooraniSudan: Millionen Menschen auf der Flucht
Tausende Menschen versuchen momentan vor den Kämpfen aus Khartum und anderen Städten zu fliehen und sich in Sicherheit zu bringen, auch in Nachbarländern wie Tschad, Ägypten oder Südsudan.
Schon vor den aktuellen Gefechten waren viele sudanesische Menschen auf der Flucht. Sie haben ihre Heimat verlassen und alles zurückgelassen. Schätzungsweise 3,7 Millionen Sudanes*innen sind Binnenvertriebene: Sie leben als Flüchtlinge in ihrem eigenen Land (Stand: Dezember 2022). Die meisten leben in provisorischen Flüchtlingslagern, zum Beispiel in der Region Darfur.

In einem Flüchtlingslager in Süd-Darfur spielen Kinder in einem speziell für sie eingerichteten sicheren Bereich.
© UNICEF/UN0747639/ZehbrauskasHunderttausende mangelernährte Kinder im Sudan
Mehr als drei Millionen Kinder im Sudan waren bereits vor der aktuellen Gewalteskalation mangelernährt, über 600.000 von ihnen sind sogar lebensgefährlich unterernährt (Stand: Dezember 2022). Schon seit Langem sind die Lebensmittel im Land knapp. Oft kommt es im Sudan zu Sandstürmen und langanhaltenden Dürren. In manchen Jahren führen die starken Regenfälle in der Regenzeit zu Überschwemmungen. Durch die Trockenheit und die Überflutungen fallen Ernten aus. Millionen Sudanes*innen haben nicht genug zu essen und wissen nicht, wie sie an Lebensmittel für ihre Familien kommen sollen.

Bild 1 von 3 | Einfach und wirkungsvoll: Mit einem Maßband prüft ein Gesundheitshelfer, ob dieses Kind mangelernährt ist. Wenn ja, wird es in einem von UNICEF unterstützten Ernährungszentrum weiterbehandelt.
© UNICEF/UN0204446/Omer
Bild 2 von 3 | Das Schlimmste hat er hinter sich: Hash (7 Monate) war schwer mangelernährt, aber dank der Spezialnahrung hat er endlich zugenommen. Auf der Station für unterernährte Kinder kann er sich weiter erholen.
© UNICEF/UN0211905/Noorani
Bild 3 von 3 | Die bunten Bilder sprechen fast für sich: Eine UNICEF-Gesundheitshelferin zeigt jungen Müttern, welche Nahrung ihre Kinder brauchen, um gesund aufzuwachsen. Und auch, welche Hygiene-Regeln sie dabei beachten müssen.
© UNICEF/UN0211894/NooraniWenn akute Mangelernährung schnell genug behandelt wird, haben die Kinder eine hohe Chance zu überleben. Sie bekommen von uns nährstoffreiche und stark sättigende Spezialnahrung: zum Beispiel therapeutische Milch oder Erdnusspaste.
So helfen wir den sudanesischen Kindern vor Ort
Unser UNICEF-Team im Sudan tut alles dafür, um Kindern und Familien in der aktuellen Notlage zu helfen:
Ernährung: Wir behandeln mangelernährte Kinder mit spezieller therapeutischer Nahrung.
Kinderschutz: Wir helfen geflüchteten Kindern mit psychosozialer Unterstützung, damit sie ihre Traumata verarbeiten können.
Gesundheit: Wir versorgen die Menschen im Sudan mit lebenswichtigen Medikamenten. Zum Beispiel impfen wir Kinder gegen lebensgefährliche Krankheiten.
Wasser: Wir liefern sauberes Wasser zum Trinken und Kochen, damit die Kinder geschützt sind vor Krankheiten.
Bildung: Wir richten Notschulen ein. Und die Kinder bekommen von uns Schulbücher und -hefte, damit sie weiter lernen können.
Zuverlässige Hilfe für die Kinder im Sudan
Die Kinder im Sudan brauchen uns jetzt dringend. Unterstützen Sie unsere humanitäre Hilfe in den Krisenregionen, um Kindern und ihren Familien im Sudan Schutz zu bieten.

Wir als Hilfsorganisation setzen uns im Sudan weiter für die Kinder ein. Dankeschön an jeden von Ihnen, der den Mädchen und Jungen im Sudan mit einer Spende hilft!
© UNICEF/UN0281537- Hauptstadt: Khartum
- Bevölkerung: rund 45 Millionen Einwohner*innen
überwiegend muslimisch, christliche Minderheit - Amtssprachen: Arabisch und Englisch
- Nachbarländer: Ägypten, Äthiopien, Eritrea, Libyen, Südsudan, Tschad, Zentralafrikanische Republik
- Unabhängige Republik seit 1956
- Herausforderungen im Land:
Instabilität, Konflikte und gewalttätige Auseinandersetzungen
Mehrere Millionen Binnenvertriebene
Große Flüchtlingslager vor allem in der Region Darfur
Große Armut unter der Bevölkerung
Hohe Kindersterblichkeit
Unzureichende medizinische Versorgung
Wiederkehrende Dürren
Krankheitsausbrüche
Geringe Bildung