El Niño: Starke Regenfälle und Überschwemmungen in Afrika brachten 2024 unzählige Familien in Gefahr.

Das globale Klimaphänomen El Niño tritt alle paar Jahre auf und führt in einigen Gegenden der Welt zu Wetterextremen wie starken Regenfällen, Überschwemmungen und Wirbelstürmen, aber auch zu Trockenheit und Dürre.

Für Millionen Kinder auf verschiedenen Kontinenten bedeutet El Niño eine große Gefahr: Viele Kinder verlieren durch El Niño ihr Zuhause, haben nicht mehr genug zu essen oder werden durch verschmutztes Wasser krank. UNICEF versorgt sie während der El-Niño-Phasen mit sauberem Wasser, Medikamenten oder Spezialnahrung und kümmert sich darum, dass Familien in Risikogebieten besser vorbereitet sind.

El Niño: Ihre Spende hilft

UNICEF hilft Kindern mit Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medikamenten.

Was ist El Niño?

El Niño (spanisch für "Junge" oder "Christkind") ist ein natürliches globales Wetterphänomen im Pazifik, das das Leben und Überleben von Millionen von Menschen beeinflusst. Es handelt sich dabei um die Erwärmung der Oberfläche des Meerwassers im tropischen Ostpazifik. Expert*innen bezeichnen El Niño auch als eine Wärmeanomalie. In den letzten Jahrzehnten kam das Klimaphänomen El Niño alle zwei bis sieben Jahre vor. Es dauert gewöhnlich bis zu zwölf Monate an.

Die globalen Auswirkungen von El Niño sind dramatisch, denn El Niño führt zu Extremwetterlagen und Naturkatastrophen. El Niño betrifft vor allem die Kontinente Südamerika, Afrika und Asien (vor allem Südostasien). So kommt es einerseits zu schweren Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen. In anderen Teilen der Welt dagegen (vor allem im östlichen und südlichen Afrika) bleiben die dringend benötigten Regenfälle in El-Niño-Jahren aus: Dort führt El Niño zu extremer Trockenheit und langanhaltender Dürre. Dadurch wiederum gehen ganze Ernten verloren, und den Menschen fehlt ihre Existenzgrundlage.

Der Wetterbehörde NOAA zufolge hatte El Niño 2015/2016 die verheerendsten Auswirkungen auf die Menschen seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1950.

Und was ist La Niña?

La Niña ist das Gegenstück von El Niño. Während sich die Oberfläche des Ostpazifiks bei El Niño zu stark erwärmt, bleibt die Oberflächentemperatur des Wassers bei La Niña unterdurchschnittlich kalt. La Niña ist also eine so genannte Kälteanomalie im Ostpazifik. Zwischen diesen beiden Wetterextremen El Niño und La Niña gibt es auch neutrale Phasen des Meeres. Alle drei Phasen zusammen bezeichnet man als "Klimaschaukel El Niño La Niña".

El Niño: In Somalia kam es 2023 durch El Niño zu Überschwemmungen und kontaminiertem Trinkwasser.

Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen haben in Somalia die Lebensgrundlage vieler Menschen zerstört. Durch den El Niño 2023 wurden außerdem viele Wasserstellen zerstört oder kontaminiert. UNICEF stellt Wassertanks bereit und bohrt Brunnen.

© UNICEF/UNI534411/Hill

Ursachen: So entsteht das Klimaphänomen El Niño

Die Hauptursache für das Wetterphänomen El Niño sind schwächere Passatwinde vor der Westküste Südamerikas. Als Folge davon erwärmt sich die Meeresoberfläche im Ostpazifik ungewöhnlich stark. Diese Erwärmung wirkt sich erheblich auf das globale Wetter aus und löst die extremen Wetterereignisse aus, die wir unter dem Begriff El Niño zusammenfassen.

Auswirkungen von El Niño: Überschwemmungen, Dürren und andere Wetterextreme

Während eines El Niños kommt es zu Wetterextremen wie Starkregen und Überschwemmungen, aber auch zu extrem hohen globalen Temperaturen und Dürren.

Wassermangel, Lebensmittelknappheit und Flucht als Folgen von El Niño

Durch Ernteausfälle und Wassermangel werden während einer El-Niño-Phase Lebensmittel noch knapper. In vielen Ländern verschärfen sich die Hungerkrisen, die vielerorts bereits vor El Niño bestanden. Denn El Niño trifft ausgerechnet die Länder besonders, in denen ohnehin schon viele Menschen unter Nahrungsunsicherheit leiden.

Die ärmsten Familien sind oft am stärksten betroffen. Denn durch El Niño verlieren viele Menschen auch das Letzte, was sie noch besaßen: Ihr Vieh verdurstet, ihre Äcker verdorren. Sie verlassen ihre Heimat und sind als Flüchtlinge auf der Suche nach Essen, Wasser und einem sicheren Platz. In El-Niño-Jahren brauchen die Familien unsere besondere Hilfe. Wir müssen die Kinder in diesen Krisenzeiten verstärkt vor den schlimmen Folgen von Armut, Hunger und Mangelernährung schützen.

El Niño in Afrika: Ein Mädchen in Äthiopien (nahe des Äquators) zapft Wasser aus einem UNICEF-Wassertank

Der Wassermangel führt dazu, dass Kinder dehydrieren und schnell krank werden. UNICEF baut Brunnen und liefert sauberes Trinkwasser.

© UNICEF/UNI417902/Pouget

Babys und Kleinkinder leiden besonders unter El Niño

El-Niño-Phasen sind für Kinder sehr gefährlich, besonders für Babys und Kleinkinder. Sie leiden unter dem Wassermangel und den heißen Temperaturen und können leicht dehydrieren. Viele Eltern haben außerdem nicht genug Nahrung für ihre Kinder, und Neugeborene und Kleinkinder verlieren besonders schnell an Gewicht, wenn sie nicht ausreichend zu essen bekommen. Das Risiko für Mangelernährung steigt. Kinder, die bereits geschwächt sind, sind zudem sehr anfällig für tödliche Krankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung, Masern und Malaria.

Kinder, die von El Niño betroffen sind, brauchen unsere Unterstützung. UNICEF liefert Hilfsgüter und steht den Kindern zur Seite.

El Niño 2023/2024: Unterschiedliche Wetterextreme vor allem in Afrika

Der El Niño 2023/2024 brachte Millionen Kinder in Gefahr: Es kam zu Überschwemmungen und Sturzfluten im Osten Afrikas, zu Dürren und Hitzewellen in anderen Regionen der Welt. Die El-Niño-Phase dauerte seit Mitte 2023 an. Sie gilt als eine der stärksten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Im Laufe des ersten Halbjahres 2024 klang diese letzte El-Niño-Phase wieder ab.

Ostafrika: Schwere Überflutungen

Familien im Osten Afrikas erlebten durch den El Niño 2023/2024 und die extremen Regenfälle, die er mit sich brachte, schwere Überschwemmungen und Erdrutsche. Häuser, Schulen, ganze Landstriche standen unter Wasser, und Ernten wurden von den Fluten zerstört. Allein in Kenia, Burundi, Somalia und Tansania waren eine Million Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Hunderttausende von ihnen wurden vertrieben und mussten in Notunterkünften Schutz suchen.

  • El Niño 2024: In Nairobi watet nach den schweren Überschwemmungen ein Mann durchs Wasser.

    Bild 1 von 2 | Anfang Mai 2024 kam es in Teilen Kenias zu schweren Überschwemmungen. Flüsse traten über die Ufer und ganze Siedlungen wurden überflutet, so wie hier in der Hauptstadt Nairobi.

    © UNICEF/UNI572743/Odhiambo
  • El Niño: Das Klimaphänomen führt in Ländern nahe des Äquators zu Wetterextremen wie Überschwemmungen und Dürren

    Bild 2 von 2 | Kurz zuvor fand hier noch ein normaler Schulbetrieb statt – doch im April 2024 stand diese Schule in Burundi komplett unter Wasser. Der El Niño brachte in dem ostafrikanischen Land schwere Regenfälle und Überschwemmungen mit sich.

    © UNICEF/UNI569382/UNICEF Burundi

Die Überschwemmungen führten in Ostafrika auch zu einem Choleraausbruch. Vor allem für Kinder, die schon vorher krank oder mangelernährt waren, kann die Infektionskrankheit schnell sehr gefährlich werden.

Dürre und Hitzewellen im Süden Afrikas

Auch in anderen Teilen der Welt zeigten sich die extremen Folgen des El Niño 2023/2024. So herrschten im südlichen Afrika Dürre und schwere Hitzewellen. In den Wintermonaten regnete es in Ländern wie Malawi, Zimbabwe, Sambia und Madagaskar extrem wenig, was eine typische Auswirkung für El Niño in dieser Region ist.

El Niño 2024: Im südlichen Afrika herrscht Dürre. Ernten fallen aus und Kinder leiden Hunger.

Während des El-Niño-Jahrs 2023/2024 litt das südliche Afrika unter einer schweren Dürre. In Ländern wie Malawi konnten große Teile der Felder nicht mehr bewirtschaftet werden, und es kam zu massiven Ernteausfällen. Noch mehr Kinder als in den Vorjahren hatten nicht genug zu essen und waren mangelernährt.

© UNICEF/UNI559793/Chikondi

Hitze in Südasien, Überschwemmungen in Brasilien

Auch Südasien war vom El Niño 2023/2024 betroffen. Temperaturen von weit über 40 Grad führten dazu, dass in Bangladesch und auf den Philippinen Schulen schließen mussten. Die extreme Hitze bedeutete auch hier eine Gefahr für die Gesundheit der Kinder.

In Teilen Brasiliens dagegen führten Rekordniederschläge zu beispiellosen Überschwemmungen.

El Niño: UNICEF hilft den Kindern vor Ort

UNICEF versorgt die Kinder, die von El Niño betroffen sind, mit Medikamenten und sauberem Wasser. Mangelernährte Kinder bekommen von uns therapeutische Nahrung, damit sie wieder zu Kräften kommen. Durch Impfungen schützen wir sie außerdem vor Krankheiten wie Masern, Lungenentzündung, Durchfall und Polio.

El Niño: Ein mangelernährtes Kleinkind in Somalia bekommt nährende Erdnusspaste.

Somalia: 60 Kilometer ist diese Mutter zu Fuß gegangen, um ihre mangelernährte Tochter in einer mobilen Gesundheitsklinik behandeln zu lassen. Ihre Heimatregion hat stark unter den Folgen von El Niño gelitten. Es kam zu Dürre und Überschwemmungen. 

© UNICEF/UNI557099/Hill

El-Niño-Prävention

Das tut UNICEF, um die Auswirkungen eines zukünftigen El Niño einzudämmen

In gefährdeten Ländern helfen wir Regierungen, Notfallpläne zu entwickeln, damit sie besser auf El Niño reagieren können. In unseren regionalen Lagern halten wir große Mengen an humanitären Hilfsgütern bereit – etwa Medikamente, Impfstoffe und sauberes Wasser –, um im Ernstfall schnell handeln zu können. Wir sorgen auch für den Bau von Brunnen und reparieren Wassersysteme. Mit unserer Unterstützung werden außerdem Schulen so umgerüstet, dass sie klimaresilient sind. Das heißt, dass die Schulen besser gesichert sind gegen Hitze, Stürme und starke Regenfälle.

El Niño: Kinder in Mexiko an einer Vorschule, die mit Hilfe von UNICEF gegen Hurrikane gerüstet wurde.

Vorschulkinder in Mexiko, deren Einrichtung mit Hilfe von UNICEF besser gegen Hurrikane gesichert wurde. 

© UNICEF/UNI705145/Garibay

Wir unterstützen Gemeinden dabei, Notunterkünfte einzurichten, und klären die Bevölkerung über El Niño auf, indem wir Informationen verbreiten. Zudem fördern wir den Aufbau von Frühwarnsystemen und stehen den Verantwortlichen beratend zur Seite.

Helfen Sie den Kindern dauerhaft!

Die Kinder brauchen verlässliche und ebenso nachhaltige Hilfe. UNICEF ist dauerhaft für diese Kinder vor Ort. Ihre regelmäßige Spende ermöglicht es uns, akut mangelernährte Kinder schnell zu versorgen und gesunde Kinder vor Hunger zu schützen. Vielen Dank!

Dabei bleiben Sie flexibel: Sie können Ihr Engagement jederzeit beenden.

Spendenbetrag

Häufig gestellte Fragen zum Wetterphänomen El Niño

Helfen Sie gemeinsam mit UNICEF den Opfern von El Niño

UNICEF hilft Kindern mit Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medikamenten. Unsere Teams sind in allen betroffenen Ländern aktiv und helfen direkt vor Ort.

Rund ums Thema
Möchten Sie mehr tun?
Auch interessant