© UNICEF/UN0507832/BaelCorona auf den Philippinen: Daniel telefoniert
Kinder weltweit

Die besten Nachrichten des zweiten Halbjahrs 2021

Sie tun so gut und zwischendurch brauchen wir sie einfach: gute Nachrichten. Ja, es gibt sie, auch aus dem zweiten Halbjahr 2021. Lesen Sie selbst!


In den vergangenen Monaten haben meist die Corona-Pandemie, Krisen und Konflikte die öffentliche Aufmerksamkeit dominiert. Dabei gab es sie, die positiven, inspirierenden Geschichten, die Hoffnung und gute Laune machen! Im Sommer hatten wir für Sie schon einmal die besten Nachrichten für Kinder in der ganzen Welt zusammengestellt. Hier kommt nun die Fortsetzung:

Juli

Frisch ausgebildet verließen Mitte Juli diese junge Frau (Foto unten) und 15 weitere junge Malawier*innen die "African Drone and Data Academy". Die 16 jungen Leute sind jetzt echte Drohnen-Expert*innen! Was sie während ihrer Schulung gelernt haben? Drohnen zu bauen, zu testen und zu fliegen und die Drohnen-Daten anschließend für verschiedene Zwecke auszuwerten. Nachdem sie fünf Wochen lang in Online-Modulen die Theorie gelernt haben, folgte ein fünfwöchiges Präsenz-Modul mit viel praktischer Erfahrung.

Drohnen für humanitäre Hilfe: Eine Absolventin der Drohnen-Schulung zeigt stolz ihre selbstgebaute Drohne.
© UNICEF/UN0488665/Mvula

UNICEF hatte die "Drohnen-Akademie" im Januar 2020 in Lilongwe, Malawi, eröffnet. Unsere innovative dort angebotene Schulung hilft jungen Malawier*innen, modernes Know-How aufzubauen, das im 21. Jahrhundert gefragt ist. Bisher haben rund 200 Studierende ihren Abschluss gemacht. Ein großer Teil von ihnen arbeitet seitdem in der Drohnenbranche.

Drohnen setzen wir in unserer Arbeit in Malawi etwa dann ein, wenn wir Medikamente oder andere medizinische Güter in entlegene Gebiete des Landes fliegen müssen. Oder auch, wenn wir bei Überschwemmungen die betroffenen Regionen per Drohne überfliegen, damit wir uns ein genaueres Bild machen können. Wir finden: Es ist eine mutmachende Entwicklung, dass wir die Drohnen-Technologie jetzt auch für unsere humanitäre Hilfe einsetzen können. Und sie bestärkt uns darin, dieses und viele weitere innovative UNICEF-Projekte in den nächsten Jahren mit aller Kraft weiter voranzubringen.

August

Endlich wieder Schule! Seit Beginn der Corona-Pandemie blieben in Indonesien die meisten Kindergärten und Schulen für 18 Monate geschlossen. Ende August öffnen sie endlich, auch Vero geht erstmals wieder in ihre Vorschule in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens. Bevor sie zu ihren Freundinnen und Freunden in den Klassenraum darf, muss die Fünfjährige aber zwei neue Regeln beachten: 1. Händewaschen. 2. Temperatur messen. Erst dann geht es ab in die Klasse.

UNICEF: Ein Kind wäscht sich auf einem Schulhof in Indonesien die Hände

Ende August geht Vero (5) nach anderthalb Jahren endlich wieder zur Vorschule. Auf dem Schulhof muss sie sich die Hände waschen.

© UNICEF/UN0520818/Wilander

So wie Vero waren in Indonesien 60 Millionen Kinder und Jugendliche von den Schließungen betroffen. Weltweit konnten auf dem Höhepunkt der pandemiebedingten Lockdowns 1,6 Milliarden Mädchen und Jungen nicht zur Schule gehen. Bis heute sind vielerorts Schulen und Lernzentren geschlossen.

UNICEF setzt sich weltweit dafür ein, dass alle Kinder zum Unterricht zurückkehren können. In Indonesien hilft UNICEF etwa dabei, Lehrkräfte über wirksamen Infektionsschutz in den Klassenräumen zu informieren. Außerdem statten wir viele Einrichtungen mit sauberem Wasser, Handwaschbecken, Seife und Desinfektionsmittel aus – so auch Veros Vorschule.

September

Daniel ist schon wieder am Handy. Und das ist eine gute Nachricht! Denn Daniel hilft als Freiwilliger anderen Jugendlichen, gut durch die Pandemie zu kommen.

Corona auf den Philippinen: Daniel gibt am Telefon Tipps, um die Pandemie gut durchzustehen
© UNICEF/UN0507843/Bael

Wenn Daniel, der übrigens auf den Philippinen lebt, mit anderen Jugendlichen telefoniert, fragt er als erstes: "Wie geht's dir?" Und diese Frage ist keine Floskel, sondern ganz ernst gemeint. Die Freiwilligen der Young House Heroes Initiative (YHHI), zu denen Daniel gehört, betreiben eine Hotline. Sie bietet anderen Jugendlichen die Möglichkeit, in einem geschützten Raum über ihre Sorgen zu sprechen. Die Freiwilligen hören zu, unterstützen emotional, geben praktische Tipps und können an professionelle Hilfsangebote weitervermitteln. UNICEF unterstützt die Initiative und fördert die Trainingsprogramme für die Freiwilligen.

Die allerbeste Nachricht ist, dass Daniel jetzt für seinen Einsatz, sein Mitgefühl und seine herzliche Art als einer der besten Freiwilligen der YHHI ausgezeichnet wurde! Er hat versprochen weiterzumachen und hat sich sogar selbst zum Ausbilder für andere Freiwillige ausbilden lassen. "Ich glaube daran, dass wir Jugendlichen uns gegenseitig helfen und dazu beitragen können, dass wir und unsere Familien, Nachbarn und Freunde diese Krise durchstehen", sagt Daniel. So ein tolles Engagement gibt auch uns Hoffnung.

Oktober

Jetzt reden wir! Unter dem Motto "Takeover Bellevue" waren am 7. Oktober rund 150 Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland im Schloss Bellevue, um ihre Anliegen und Vorstellungen vorzutragen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die jungen Menschen eingeladen und sowohl seinen Amtssitz als auch seinen Instagram-Kanal einen Tag lang als Plattform zur Verfügung gestellt.

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© Bundespräsidialamt/Andrea Katheder

Warum das eine gute Nachricht ist? Weil wir der jungen Generation mehr Gehör verschaffen sollten! Sie sind die stärkste Kraft für die Veränderung, die unsere Welt jetzt braucht – gerade angesichts riesiger Herausforderungen für die Zukunft, von den Folgen der Covid-19-Pandemie bis hin zu Klimawandel und Konflikten. Der Tag in Schloss Bellevue und im angrenzenden Park wurde folgerichtig von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst gestaltet. Sie diskutierten auf unterschiedlichen Panels ihre Anliegen und stellten Projektideen zu Themen wie Teilhabe und Chancengleichheit, Klimaschutz und digitale Bildung vor.

November

Der Klimawandel, die nicht enden wollende Corona-Pandemie, Hungerkrisen und Konflikte … Manchmal scheint es so, als würde die Welt völlig aus den Fugen geraten.

Trotzdem stecken Kinder und junge Menschen nicht den Kopf in den Sand. Im Gegenteil! Sie weigern sich, die Welt durch die düstere Brille der Erwachsenen zu sehen und schauen positiver in die Zukunft. Eine internationale UNICEF-Studie hat gezeigt: Sie bleiben optimistisch, denken viel globaler und sind entschlossen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Zwar machen sie sich Sorgen über die Zukunft, aber sie sehen sich gleichzeitig als Teil der Lösung und möchten mitgestalten. Das macht Mut!

Corona in Indien: Anuja (17) lernt während der Pandemie zuhause

Während der Corona-Pandemie lernt die 17-jährige Anuja aus Indien von zuhause.

© UNICEF/UN0389056/Panjwani

Ganz in diesem Sinne hieß es am internationalen Tag der Kinderrechte: Farbe bekennen für die Rechte der Kinder! Denn die Verpflichtungen aus der UN-Kinderrechtskonvention müssen endlich für jedes Kind Wirklichkeit werden. Vom Post-Tower in Bonn zur Allianz-Arena in München, dem Rheinenergie-Stadion in Köln, der Porta Nigra in Trier bis hin zum Eifelturm in Paris und der Großen Mauer in China – zahlreiche Gebäude und Wahrzeichen erstrahlten in blau. Ein starkes Zeichen für die Kinderrechte, finden wir! Sie auch?

Zum Tag der Kinderrechte erstrahlt der Post-Tower in Bonn in blau

Zum Tag der Kinderrechte erstrahlt der Post-Tower in Bonn in blau.

© Deutsche Post DHL Group

Dezember

Zugegeben: Das Video zu der letzten guten Nachricht dieses Beitrags erreichte uns schon Anfang des Jahres. Doch jetzt haben wir es wiederentdeckt und möchten es gern mit Ihnen teilen. Denn die Nachricht ist immer noch gut und immer noch aktuell: Spielen macht gesund!

Es ist so ermutigend zu sehen, wie die elf Monate alte Jenty beim Spielen wieder neue Lebenslust und Freude entwickelt und so ihr Körper auch mehr Kraft hat, die Mangelernährung zu bekämpfen! Deshalb setzen wir von UNICEF im Kampf gegen Mangelernährung auf einen ganzheitlichen Ansatz: Wir versorgen die Kinder mit Spezialnahrung, damit sie an Gewicht zulegen. Wir sorgen für sauberes Trinkwasser und Hygiene. Wir schulen Eltern darin, wie sie ihre Kinder gesund ernähren und vor Mangelernährung schützen können. Und wir geben den Kindern die Möglichkeit, zu spielen und dabei neue Energie zu tanken.

Vielleicht inspiriert Jentys Geschichte Sie ja zu einem ausgelassenen Tobe-Nachmittag mit Ihren Kindern? Oder zu einem Spieleabend mit Ihren Freund*innen? Wir würden uns freuen. Denn Spielen tut allen Menschen gut.

Vielen Dank, dass Sie gute Nachrichten möglich machen!

"Only bad news is good news", lautet eine alte Journalisten-Regel. Soll heißen: Interessant sind nur die schlimmen Schlagzeilen. Auch wir von UNICEF berichten oft über die Probleme und Sorgen, mit denen Kinder weltweit konfrontiert werden, gerade jetzt in der Coronakrise. Es gehört zu unserer Aufgabe, den Menschen die Situation der Kinder vor Augen zu führen.

Blog

Die besten Nachrichten des ersten Halbjahres 2021

Aber gute Entwicklungen, Fortschritte und glückliche Geschichten sind für uns ebenso relevant. Und all die guten Nachrichten der letzten Monate hätte es nicht gegeben ohne die zahlreichen UNICEF-Unterstützerinnen und -Unterstützer, die sich unermüdlich für Mädchen und Jungen weltweit einsetzen. Dafür danken wir Ihnen herzlich – mit diesem Video:

Die Autor*innen

Christine Kahmann, Klas Libuda, Susanne Nandelstädt, Tim Rohde und Laura Sandgathe haben für Sie gute Nachrichten recherchiert und diesen Beitrag gemeinsam verfasst.

Haben Sie auch gute Nachrichten entdeckt, die Sie teilen möchten? Wenn Sie mögen, schreiben Sie gerne darüber in den Kommentaren. Wir würden uns sehr freuen.