© UNICEF/UN0800440/DejonghEin Baby wird im Gesundheitszentrum im Norden der Elfenbeinküste geimpft.
Gut zu wissen

11 Dinge, die Sie über Impfungen wissen sollten

Impfungen gehören zu den größten Errungenschaften der modernen Medizin. Sie retten Kinderleben und verhindern jedes Jahr mehr als vier Millionen Todesfälle in Folge gefährlicher Krankheiten wie Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus oder Masern. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass jedes Kind geimpft werden kann.


von Katharina Kesper

Impfungen spielen eine entscheidende Rolle im Schutz vor Infektionskrankheiten. Sie sind das wirksamste Schutzschild gegen Krankheitsausbrüche und retten Leben.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden im Bereich Kinderimpfung viele Fortschritte erzielt. Aber noch immer wird eins von fünf Kindern weltweit nicht geimpft, insbesondere in den ärmsten und benachteiligten Regionen, wo es oft an Zugang zu Gesundheitszentren und anderen Ressourcen mangelt.

Jamesly (6) wird in Haiti in einem UNICEF-Gesundheitszentrum geimpft.

Jedes Mal, wenn die sechs Monate alte Jamesly geimpft werden muss, macht sich seine Mutter Rosemirlande auf den sechs Kilometer langen Weg von ihrem Dorf zum Gesundheitszentrum Sacre Coeur in Haiti.

© UNICEF/UN0677681
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Impfungen sei Dank: 8 Krankheiten, die Sie fast vergessen haben

Globaler Blick: So steht es um Kinderimpfungen auf der Welt

Während der Covid-19-Pandemie ist die weltweite Impfquote gegen gefährliche Kinderkrankheiten auf den niedrigsten Stand seit 2008 gesunken. So verpassten zwischen 2019 und 2021 67 Millionen Kinder eine oder mehrere Impfungen – 48 Millionen davon erhielten gar keine Impfung (Stand April 2023). Das ist unter anderem so, weil wichtige Routineimpfungen ausgefallen sind und die Gesundheitssysteme vielerorts sehr stark belastet waren.

Neue Daten von UNICEF und der WHO vom Juli 2023 zeigen vielversprechende Anzeichen dafür, dass mittlerweile wieder mehr Kinder mit Impfungen erreicht werden. So wurden im vergangenen Jahr mehr als vier Millionen Kinder geimpft als noch 2021. Jedoch bleiben insbesondere einkommensschwache Länder weiter hinter dem Stand vor der Pandemie zurück.

Um sicherzustellen, dass jedes Kind weltweit einen ausreichenden Impfschutz erhält, sind verstärkte Anstrengungen erforderlich. Dazu gehört zum Beispiel die Stärkung der grundlegenden Gesundheitssysteme und die Unterstützung des Gesundheitspersonals, insbesondere von Frauen, die oft die Hauptakteurinnen bei der Umsetzung von Impfprogrammen sind.

Warum Impfungen so wichtig sind

1. Vermeidbare Krankheiten sind eine große Gefahr für Kinder

Jährlich sterben Millionen Kinder weltweit an Krankheiten, vor denen sie durch verfügbare Impfungen geschützt gewesen wären. So sterben immer noch jedes Jahr mehr als 700.000 Kinder an Lungenentzündung und mehr als 484.000 Kinder an Durchfallerkrankungen. Ein Großteil der Ansteckungen hätte durch Impfungen vermieden werden können. Wir müssen das Vertrauen in die Wichtigkeit von Impfungen für Kinder stärken und Fehlinformationen bekämpfen.

2. Masern: keine harmlose Kinderkrankheit

Masern sind eine tödliche Krankheit. Oft werden sie als eine der Krankheiten abgetan, die Kinder eben bekommen: Ausschlag, Fieber und nach ein paar Tagen sind die Symptome wieder verschwunden. Doch Masern fordern jeden Tag durchschnittlich 351 Leben. Kinder, die sich mit der hoch ansteckenden Krankheit infizieren, sind dem Risiko einer Lungenentzündung und langfristigen Folgen wie Hirnschäden, Taubheit und Blindheit ausgesetzt. Seit der Einführung eines Impfstoffs im Jahr 1963 sind Infektionen und Todesfälle durch Masern vermeidbar.

Noch vor einigen Jahrzehnten haben große Masern-Epidemien jährlich in etwa 2,6 Millionen Menschen getötet. Weltweit haben Impfungen gegen Masern in den letzten 20 Jahren rund 23,2 Millionen Kindern das Leben gerettet.

In den letzten Jahren gab es sogar wieder eine Zunahme von Masern-Ausbrüchen – wegen fehlendem Impfschutz. Im Jahr 2022 war die Zahl der Masernausbrüche doppelt so hoch wie im Vorjahr. Das liegt auch daran, dass im Zuge der Pandemie die Zahl der Kinder, die ihre erste Masernimpfung erhielten, um fünf Prozentpunkte zurück ging.

Muniish Cadan Ismail sitzt auf dem Schoß ihrer Mutter und wird gegen Masern geimpft.

Maryam Mohamud, die Leiterin eines Gesundheitszentrums in Somalia, führt gemeinsam mit ihrem Team Aufklärungskampagnen durch, um Mütter über die Bedeutung der Masernimpfung aufzuklären. Sie erklären, wie wichtig es ist, Kinder gegen Masern zu impfen, um schwerwiegende Komplikationen und sogar den Tod zu vermeiden.

© UNICEF/UN0758717/Ekpu VII Photo

"Wir führen Aufklärungskampagnen durch und erklären den Müttern, wie wichtig die Masernimpfung ist", sagt Maryam Mohamud, die Leiterin eines Gesundheitszentrums in Somalia. Dann lassen Maryam und ihr Team eine Mutter, deren Kind an Masern gestorben ist, die Bedeutung der Impfung erklären. "Das ist der Moment, in dem sie den Impfstoff akzeptieren", sagt sie.

Es ist eine schwierige Lektion, eine Lektion, die mit Verlust und Schmerz verbunden ist. In Somalia sind die Kinder durch die Auswirkungen der Dürre und der unsicheren Ernährungslage einem hohen Krankheitsrisiko ausgesetzt – auch durch Masern. Im Jahr 2022 gab es in Somalia mehr als 15.000 Verdachtsfälle von Masern – die meisten davon bei Kindern unter fünf Jahren.

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Elterntipps: Impfungen für Babys und Kleinkinder

3. Babys und Kinder ohne Impfschutz

Weltweit haben im vergangenen Jahr 20,5 Millionen Kinder mindestens eine oder mehrere Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten verpasst. 14,3 Millionen Kinder haben in diesem Zeitraum gar keine Impfung erhalten. Betroffen sind vor allem Kinder, die in den ärmsten Familien in Entwicklungs- und Schwellenländern leben, obwohl gerade sie den Schutz am dringendsten brauchen.

Ungeimpfte Kinder leben häufig in schwer zugänglichen Gebieten oder städtischen Slums. Sie haben oft Mütter, die nicht zur Schule gehen konnten und wenig Mitspracherecht bei Familienentscheidungen haben. Diese Herausforderungen bestehen insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Viele Kinder können zudem wegen Unsicherheit, Konflikten und Kriegen sowie dem Zusammenbruch von öffentlichen Gesundheitsdiensten nicht geimpft werden.

Dematso Khamblai arbeitet als Gesundheitsimpfer für UNICEF in Indien.

Dematso Khamblai überquert die Hängebrücke mehrmals täglich, um Menschen in der indischen Provinz Arunachal Pradesh mit wichtigen Impfstoffen zu versorgen.

© UNICEF/UN0732860/Bannerjee VII Photo

2022 gab es in Nigeria und Äthiopien die weltweit meisten Kinder, die gar keine Impfung erhalten haben. Auch in Indien und der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der Kinder, die keine Impfung erhalten haben, besonders hoch.

Der UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in der Welt zum Thema Impfen zeigt auf, dass während der Pandemie die Durchimpfungsraten in 112 Ländern gesunken sind. Das hängt damit zusammen, dass Kinder, die kurz vor oder während der Pandemie geboren wurden, jetzt in dem Alter sind, in dem sie normalerweise bereits geimpft sein müssten – diese Impfungen aber aus einer Vielzahl an Gründen nicht erhalten haben. Wir müssen dringend die versäumten Impfungen nachholen und tödliche Krankheitsausbrüche verhindern.

4. Konflikte und Naturkatastrophen fördern Krankheiten

Zwei von fünf der nicht geimpften Kinder leben in einem Konfliktland oder fragilen Staat ohne funktionierendes Gesundheitssystem. Wie wichtig Impfungen sind, sieht man auch daran, was ohne sie passiert:

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Cholera: Eine große Gefahr für Kinder auf der ganzen Welt

So gab es etwa im September 2022 in Syrien einen Cholera-Ausbruch. Bei Naturkatastrophen, wenn viele Menschen zusammenkommen und es kein sauberes Trinkwasser gibt, können schnell Krankheiten ausbrechen. Seit den Erdbeben im Frühjahr 2023 wurden mehr als 1.700 neue Cholera-Verdachtsfälle im Nordwesten Syriens gemeldet. Um Familien vor der Infektionskrankheit zu schützen, hat UNICEF Anfang März eine Impfkampagne in Idlip und Aleppo gestartet. Rund 1.400 Teams impfen Familien zuhause oder in Notunterkünften und auf öffentlichen Märkten.

Ein anderes Beispiel: Unter Flüchtlingen der Rohingya-Minderheit ist 2017 eine Diphtherie-Epidemie ausgebrochen, die sich im Flüchtlingslager schnell ausbreiten konnte. Durch breit angelegte Impfkampagnen ist es gelungen, die Epidemie einzudämmen.

Bangladesch: Ein Kind bekommt in Cox's Bazar eine Impfung

Ein Junge in einem Flüchtlingslager für geflüchtete Rohingya in Bangladesch erhält eine Diphtherie-Impfung.

© UNICEF/UN0155464/Sujan

Doch das Risiko weiterer Ausbrüche bleibt bestehen: In Pakistan wurden von April bis Dezember letzten Jahres 20 Poliofälle gemeldet, obwohl das Land zuvor als poliofrei galt. Kinderlähmung ist eine Krankheit, die einst auf der ganzen Welt Angst und Schrecken verbreitete, heute aber kurz vor der Ausrottung steht. In letzer Zeit häufen sich weltweit Meldungen von Polio-Fällen.

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Alle Fragen und Antworten zum Thema Polio

5. Impfen unter Einsatz ihres Lebens

Für das Überleben und gesunde Aufwachsen von Kindern ist den UNICEF-Mitarbeitenden und Tausenden freiwilligen Helferinnen und Helfern kein Weg zu weit. Sie fahren von Ort zu Ort, gehen von Tür zu Tür, informieren Eltern und impfen jedes einzelne Kind.

Viele Helfer*innen riskieren sogar ihr Leben, damit auch in Konfliktregionen Mädchen und Jungen Impfschutz erhalten – zum Beispiel in Afghanistan, Irak, Jemen, Südsudan oder Syrien. Im Jahr 2018 lebten etwa 40 Prozent der nicht geimpften Kinder weltweit in konfliktbetroffenen Gebieten.

Indien: Ein Träger klettert an einem Seil über einen Fluss

Bild 1 von 3 | Für den Schutz von Kindern vor gefährlichen Krankheiten ist den Helferinnen und Helfern kein Weg zu weit und jedes Transportmittel recht.

© UNICEF/UNI184260/Lucky8 LLC
Indien: Aush wird im fahrenden Zug gegen Polio geimpft

Bild 2 von 3 | In Indien wird ein Kind im fahrenden Zug geimpft.

© GAVI
Nepal: Zwei Träger überqueren einen Fluss über eine Brücke

Bild 3 von 3 | Nepal: Träger transportieren eine Kühlbox mit UNICEF-Impfstoffen gegen Masern, Röteln und Polio über eine Hängebrücke.

Mehr spektakuläre Bilder vom Transport der Impfstoffe gibt es in unserer Fotoreportage.

© UNICEF/UNI199159/Panday
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Kein Weg zu weit: Wie UNICEF Kinder in jedem Winkel der Welt impft

Insbesondere Frauen stehen in vielen Ländern an vorderster Front bei der Durchführung von Impfungen. Leider sind sie mit geringer Bezahlung, informeller Beschäftigung, fehlenden Karrieremöglichkeiten oder schlicht der Bedrohung ihrer Sicherheit konfrontiert.

6. Logistische Herkulesaufgabe und digitale Technologien

UNICEF plant und organisiert riesige Impf-Aktionen von der Bestellung der Impfstoffe über den lückenlosen gekühlten Transport, Schulungen von Helfer*innen bis hin zu Informations- und Aktivierungskampagnen – damit am Ende zum Beispiel über 100 Millionen Kinder in einem riesigen Land wie Indien innerhalb weniger Tage geimpft werden können.

Im südlichen Afrika verursachte Zyklon Freddy im März 2023 verheerende Überschwemmungen in Mosambik und Malawi. Er wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als einer der am längsten andauernden und stärksten tropischen Wirbelstürme der Geschichte eingestuft. Die Folge: Einer der schlimmsten Choleraausbrüche, der die gesamte Region seit Jahrzehnten heimgesucht hat. UNICEF ist vor Ort und startete groß angelegte Cholera-Impfkampagnen.

Weiter tragen digitale Technologien zur Verbesserung der Qualität und Aktualität von Daten rund um Impfungen bei. Elektronische Impfregistrierungen können sicherstellen, dass das richtige Kind zur richtigen Zeit die richtige Impfung erhält. Kartierungssysteme, die Datensätze von Impfärzt*innen nutzen, können dazu beitragen, dass bedürftige Gemeinden schneller identifiziert werden. Auch das Senden von Textnachrichten an Eltern kann dazu beitragen, die Impfraten zu erhöhen.

Eine Fahrzeugkolonne liefert Hilfsgüter in der Zentralafrikanischen Republik.

Für die UNICEF-Helfer*innen in der Zentrafrikanischen Republik ist kein Weg zu schlammig, zu unwegsam oder zu weit.

© UNICEF/UN0239516/Gilbertson VII Photo

7. UNICEF ist größter Impfstoff-Lieferant der Welt

UNICEF versorgt jährlich 45 Prozent aller Kinder weltweit mit Impfstoffen. Da wir ein großer Abnehmer sind, können wir die Kosten für die Beschaffung von Impfstoffen senken.

Zwei Milliarden Impfdosen beschafft UNICEF insgesamt Jahr für Jahr. Gemeinsam mit der internationalen Impfallianz Gavi sind wir der größte Einkäufer von Impfstoffen weltweit. Jedes Jahr organisieren wir mit unseren Partnern in den jeweiligen Ländern große Impfaktionen, damit Mädchen und Jungen vor gefährlichen Krankheiten geschützt sind.

8. Corona-Impfstoffe für die ärmsten Länder

Im Zuge der Covid-19-Pandemie unterstützte UNICEF zudem die größte Impfaktion aller Zeiten. Als weltweit größter Impfstoff-Lieferant organisierte UNICEF allein bis Ende 2021 im Rahmen der Impfinitiative Covax die Beschaffung und Lieferung von bis zu zwei Milliarden Corona-Impfdosen.

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Fragen & Antworten: UNICEF und die weltweite Corona-Impfaktion

Unabhängig von der finanziellen Lage müssen alle Länder Zugang zu Impfungen haben, um ihre Bevölkerung vor Covid-19 oder anderen Krankheiten zu schützen. Das ist eine Frage der globalen Gerechtigkeit. Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Gesundheitssysteme langfristig zu stärken, damit die medizinische Grundversorgung von Kindern auch in Krisenzeiten erhalten bleibt. Daher müssen wir heute mehr denn je in erschwingliche und zugängliche Gesundheitsversorgung investieren und eine medizinische Grundversorgung für jedes Kind ermöglichen.

Angola: Papa Wilson bringt seine Tochter zur Routineimpfung.

Kailane (2 Monate) bekommt eine Routineimpfung während sie im Arm von ihrem Papa Wilson liegt. Er bringt seine Tochter regelmäßig für Impftermine in die Klinik im Gesundheitszentrum in Luanda, in Angola. Kailane hat bereits Schluckimpfungen gegen Polio und Rotaviren sowie zwei Injektionen mit dem Pneumokokken- und dem Pentavalent-Impfstoff erhalten.

© UNICEF/UN0828195

9. Impfungen retten Leben

In den letzten 20 Jahren hat UNICEF dazu beigetragen, mehr als 981 Millionen Kinder mit lebensrettenden Impfungen zu erreichen und somit 13 Millionen Todesfälle zu vermeiden. Und warum tun wir das alles?

Kurz gesagt: Impfungen retten Leben! Wir haben das Ziel fest vor Augen, dass kein Kind mehr an vermeidbaren Krankheiten sterben soll. Jedes Kind hat ein Recht auf Überleben und gesunde Entwicklung. Impfungen sind ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Nach Schätzungen von UNICEF und WHO retten Impfstoffe jedes Jahr 4,4 Millionen Menschenleben. Eine Zahl, die bis 2030 auf 5,8 Millionen ansteigen könnte, wenn die Ziele der Immunisierungsagenda 2030 erreicht werden.

Und länger ausgeführt: Impfungen tragen dazu bei, dass Kinder weltweit gesund aufwachsen. Und Impfungen entlasten außerdem auch Familien und tragen zum Wohlergehen der gesamten Gesellschaft bei. Denn durch Impfungen werden Kinder vor Krankheiten geschützt, wodurch Eltern – insbesondere Mütter – weniger Zeit in die Pflege kranker Kinder investieren müssen. Außerdem werden Familien seltener mit den emotionalen Belastungen und den oft hohen Kosten der Betreuung eines kranken Kindes konfrontiert. Die Impfung von Kindern hat zudem einen positiven Effekt auf die Gesundheit der gesamten Gemeinschaft, da sie die Herdenimmunität fördert und dazu beiträgt, die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen zu begrenzen.

10. Erfolgsstorys

Durch Impfungen sind die Masern-Todesfälle drastisch gesunken und Neugeborenen-Tetanus ist in den meisten Ländern der Welt eliminiert. Die Pocken gelten als ausgerottet. Bei der gefährlichen Cholera gibt es ebenfalls neue Hoffnung, denn seit einigen Jahren gibt es auch hier einen Impfstoff, der bereits erfolgreich eingesetzt wird.

Die Geschwindigkeit, mit der Impfstoffe während der Corona-Pandemie entwickelt und produziert wurden, bietet wichtige Erkenntnisse für eine schnellere Impfstoffentwicklung und -zulassung. Mehrere neue Impfstoffe entstehen – und einer wurde bereits zugelassen –, und zwar, um Kinder vor Malaria zu schützen! Die Infektionskrankheit tötet fast eine halbe Million Kinder jedes Jahr. Der Impfstoff gegen Malaria kann zukünftig viele Kinderleben retten.

Zentralafrikanische Republik: Impfungen für Kinder

Medizinische Versorgung wie die Routine-Impfungen gegen gefährliche Krankheiten wie Polio und Tetanus sind Bestandteil der UNICEF-Hilfe.

© UNICEF/NYHQ2014-0272/Pierre Terdjman

Tetanus bei Müttern und Neugeborenen, das in den meisten Fällen tödlich verläuft, wurde in fast allen Ländern der Welt eliminiert. Auch in den verbleibenden zwölf Ländern wollen wir Neugeborenen-Tetanus endgültig beseitigen.

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Zeitreise von Polio bis Corona: UNICEF im Kampf gegen Krankheiten

11. Impfungen wirken!

Impfungen gehören nachweislich zu den wirksamsten und effektivsten Maßnahmen, um das Überleben und gesunde Aufwachsen von Kindern zu sichern, und haben dazu beigetragen, dass die Kindersterblichkeit seit 1990 halbiert wurde. Sie sind kostengünstig und in jedem Fall viel preiswerter, als Krankheiten zu behandeln und Epidemien und Pandemien zu bekämpfen, wenn sie erst einmal ausgebrochen sind.

Vielleicht tut eine Spritze einen kurzen Moment lang ein klein bisschen weh – aber dafür schützt sie zuverlässig vor Krankheiten, die lebenslange Folgen haben oder sogar tödlich verlaufen können.

Wir haben den medizinischen Fortschritt, die technologischen Möglichkeiten und das geballte Wissen, um Infektionskrankheiten einzudämmen. Daher müssen wir uns nun gemeinsam anstrengen, um jedes Kind und jede Gemeinde mit Impfstoffen zu erreichen, ihre Gesundheitsversorgung sicherzustellen und Vertrauen in lebensrettende Impfungen zu stärken.

Bangladesch: Ein Kind wird von einem UNICEF-Mitarbeiter geimpft

Aua! Dieser Junge in Bangladesch verzieht sein Gesicht, aber der kurze Pieks rettet ihm womöglich das Leben.

© UNICEF/UN0155470/Sujan

Kommen altbekannte Infektionskrankheiten zurück?

In einigen Teilen der Welt tauchen Infektionskrankheiten vermehrt wieder auf, die längst in den Hintergrund geraten waren. Eine Zeitreise:

Impfungen schenken und Leben retten

Möchten Sie mithelfen, damit jedes Kind weltweit Zugang zu Impfungen haben kann?

In unserem Spendenshop können Sie zum Beispiel Impfstoffe gegen Masern, Polio oder Tetanus spenden – wir kümmern uns dann darum, dass Impfungen dort durchgeführt werden, wo sie gerade am dringendsten gebraucht werden.

*Wir haben diesen Blog-Beitrag mehrfach für Sie aktualisiert.

**Am 20. April 2023 ist ein UNICEF-Report zum Thema Impfen erschienen, auf dem viele der hier aufgeführten Zahlen und Daten fußen. Sie finden ihn hier in englischer Sprache.

***Am 07. Juli 2023 werden jährlich die weltweiten Zahlen zu Routineimpfungen veröffentlicht. Diese Datensätze finden sie hier in englischer Sprache.

Katharina Kesper
Autor*in Katharina Kesper

Katharina Kesper ist Chefin vom Dienst bei UNICEF und bloggt über kraftvolle Geschichten von Kindern, über die Arbeit der Organisation auf der ganzen Welt, über UNICEF-Helfer*innen und besondere Begegnungen.