© UNICEF/UN0339583/Babajanyan VII PhotoMongolei: Zwei Mädchen lesen
Gut zu wissen

Die besten Nachrichten des zweiten Halbjahres 2019

Zum Jahresende haben wir nur gute Nachrichten für Sie!

Im Sommer hatten wir schon einmal die besten Nachrichten für Kinder in der ganzen Welt zusammengestellt. Hier kommt nun die Fortsetzung. 

Denn auch in den vergangenen Monaten haben wieder zumeist Katastrophen, Krisen und Konflikte die öffentliche Debatte dominiert. Dabei gab es sie, die positiven, inspirierenden Geschichten, die Hoffnung und gute Laune machen:

Juli

Im Juli hat die Weltgesundheitsorganisation wegen der Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo den internationalen Gesundheitsnotstand erklärt. Kann es dazu gute Nachrichten geben? Ja, wenn Menschen, die die hochansteckende Krankheit überlebt haben und nun immun gegen eine erneute Ansteckung sind, ihr Glück weitergeben – wie Ruth. Sie steht beispielhaft für die vielen Ebola-Überlebenden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, erkrankte Kinder und Kinder, deren Eltern gestorben sind oder auf der Quarantänestation liegen, zu betreuen.

Ebola Kongo: Pflegerin Ruth kümmert sich um ein Baby

Eine Helferin kümmert sich mit viel Hingabe um ein Baby, dessen Mutter an Ebola gestorben ist.

© UNICEF/UN0311514/Tremeau

In Venezuela sollen mehr als 2,8 Millionen Menschen einen besseren Zugang zu sicherem Trinkwasser bekommen. UNICEF arbeitet mit nationalen und lokalen Behörden an der Ausweitung der Trinkwasserversorgung und Verbesserung der Wasserqualität – und informiert Familien über Hygienemaßnahmen, Wasseraufbereitung und -speicherung.

Im nördlichen Südsudan, genauer gesagt in der Region Leer, wurden 32 Jungen aus bewaffneten Oppositionsgruppen befreit. Seit dem Ausbruch des Konflikts im Jahr 2013 hat UNICEF zur Freilassung von 3.143 Kindersoldaten beigetragen.

Südsudan: Ein befreiter Kindersoldat hat seine Waffe niedergelegt

Ein befreiter Kindersoldat hat seine Waffe auf den Boden gelegt.

© UNICEF/UN0276008/Rich

August

Ein großes Festival mit wichtiger Botschaft fand am 25. August in der Berliner Wuhlheide statt! Fast 15.000 Kinder feierten gemeinsam mit UNICEF und GEOlino den 30. Geburtstag der UN-Kinderrechte (mehr zu diesem Jubiläum lesen Sie im November). Das Festival war nicht nur ein toller Rahmen für solch eine Geburtstagsfeier, sondern auch ein starker Tag für Kinderrechte. Gespickt mit vielen musikalischen Acts und Künstlern, einem bunten Rahmenprogramm und Shaza und Berkay vom JuniorBeirat, die von ihrem persönlichen Einsatz für Kinderrechte erzählt haben.

15.000 Kinder feiern die Kinderrechte in der Berliner Wuhlheide

Sommer, Sonne, Festival: GEOlino und UNICEF feiern zusammen 30 Jahre Kinderrechte in der Berliner Wuhlheide.

© GEOlino/Michael Koch

"Lies mir eine Geschichte vor!" – eine UNICEF-Studie in Indonesien fand heraus, dass nur zehn Prozent der Eltern ihren Kindern kürzlich aus einem Buch vorgelesen hatten. UNICEF bildet deshalb Lehrerinnen und Lehrer aus, die Kurse mit Eltern machen und stellt Schulen Lern- und Lesematerial zur Verfügung. So auch im August diesen Jahres. Das freut nicht nur die Kinder, sondern fördert auch ihre frühkindliche Bildung.

Ein Mädchen bedankt sich bei ihrer Kindergärtnerin.

Bevor die fünfjährige Ledy den Kindergarten in der indonesischen Provinz West Papua verlässt, berührt sie den Handrücken ihrer Kindergärtnerin Novanti mit ihrer Stirn – ein Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit in der indonesischen Kultur.

© UNICEF/UN0347956/Kruglinski

September

Noch mehr gute Nachrichten aus Indonesien: Im September wurde das indonesische Eherecht geändert. Das Mindestalter für eine Heirat liegt bei jungen Frauen nun bei 19 statt bei vorher 16 Jahren. Kinderehe ist ein großes Problem: Eine von neun verheirateten Frauen wurde dort bereits als Kind verheiratet. Die Gesetzesänderung ist nicht nur ein Meilenstein im Kampf gegen Kinderehe, sondern auch ein Zeichen für die Gleichstellung der Geschlechter. Denn auch junge Männer gelten ab sofort erst mit 19 Jahren als ehemündig.

Indonesien: Junge Frauen laufen in einer Karawane auf einer Feier zum Weltkindertag.

Diese Jugendlichen hoffen auf ein Indonesien ohne Kinderehen und eine Welt, in der Kinderrechte gewahrt werden.

© UNICEF/UNI229679/Ijazah

Im September wurde noch viel mehr bewegt: Am Deutschen Kindertag am 20. September gingen weltweit Millionen Mädchen und Jungen, Männer und Frauen auf die Straße. Beim globalen Klimastreik standen der Erhalt unseres Planeten und das Recht auf eine lebenswerte Zukunft für jedes Kind im Vordergrund.

Dann ein Meilenstein im Einsatz für Kinderrechte und gegen die Klimakrise: Am 23. September riefen 16 Kinder und Jugendliche - unter ihnen Greta Thunberg - den UN-Kinderrechtsausschuss an. Der Grund: Sie werfen Staaten, unter anderem Deutschland, vor, zu wenig gegen die Klimakrise zu tun und damit gegen die Kinderrechte zu verstoßen.

Kinder und Jugendliche demonstrieren auf der Straße mit Plakaten in einer Demonstration gegen den Klimawandel.

Für ihre Zukunft: Kinder und Jugendliche demostrierten am 20. September für den Klimaschutz.

© UNICEF/UNI206863/Berkwitz

Kinderrechte und die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) gehen Hand in Hand. Das Engagement der Kinder und Jugendlichen für ihr Recht auf Zukunft macht Mut. Mut macht auch, dass die Bundesregierung sich Mitte September erneut zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention bekannt hat.

Oktober

Mund auf zur Impfung! Jedes Jahr im Oktober erinnert der Weltpoliotag daran, dass die hoch ansteckende Infektionskrankheit Polio, auch Kinderlähmung genannt, insbesondere für Kinder dramatische Folgen hat – von Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod. Die gute Nachricht: Die Welt hat riesige Fortschritte gemacht, und in den letzten 30 Jahren konnte das Virus zu 99% ausgerottet werden!

Und auch in den Städten weltweit tut sich was: Vom 15. bis 18. Oktober fand in Köln das erste internationale Gipfeltreffen kinderfreundlicher Kommunen statt – mit riesiger Resonanz. Mehr als 550 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Fachleute sowie Kinder und Jugendliche aus über 60 Ländern kamen beim Child Friendly Cities Summit zusammen, um Maßnahmen zur Stärkung der Kinderrechte auf lokaler Ebene zu verabreden. Mehr als 100 Bürgermeister aus über 40 Ländern veröffentlichten anschließend eine Erklärung für mehr Kinderfreundlichkeit. Ein großartiger Schritt!

Jugendliche stehen auf der Bühne und eröffnen den CFCS in Köln.

Jugendliche eröffnen das Gipfeltreffen Kinderfreundlicher Kommunen in Köln.

© UNICEF/UNI216441/Wogram

November

Das ganze Jahr stand im Zeichen dieses Jubiläums, aber im November war der Jahrestag dann endlich da: 30 Jahre Kinderrechte! "I would like to read to you something very, very important. And it moves me deeply to have this privilege." Mit diesen leidenschaftlichen Worten hatte Audrey Hepburn im November 1989 ihre Rede begonnen, als Staats- und Regierungschefs die UN-Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedeten. Die Konvention legt strenge Standards für die Regierungen der Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fest, um die Rechte jedes Kindes zu schützen.

Der November ist für UNICEF immer ein wichtiger Monat – aber in diesem Jahr feierten wir den 30. Geburtstag der Kinderrechtskonvention. Wir haben darauf geschaut, was in den letzten 30 Jahren erreicht wurde und wie die Kinderrechte das Leben von Kindern und Jugendlichen verbessert haben.

Und wir haben Kinder und Jugendliche bestimmen lassen, welche Themen in den politischen Häusern, den Medienhäusern und auf den Twitter-Accounts auf der Agenda standen. So hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit 13 Kindern und Jugendlichen aus Deutschland und Malawi in Schloss Bellevue zum Thema Chancengleichheit in Schulen unterhalten – auf Augenhöhe und mit dem Versprechen, das Thema in seiner Arbeit weiter zu verfolgen.

Internationaler Tag der Kinderrechte 20.11.2019: Jugendliche bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
© Bundesregierung/Steffen Kugler

Wir haben zum 30. Jahrestag der Kinderrechtskonvention aber auch auf die Herausforderungen geschaut – denn es muss noch viel getan werden, bis die Kinderrechte für alle Kinder und Jugendlichen auf der Welt Wirklichkeit sind. Und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen auch im nächsten Jahr die Welt nach und nach zu einem besseren Ort für Kinder zu machen.

Im November ist noch mehr Gutes und Wichtiges passiert: Vanuatu als 99. und die Ukraine als 100. Staat haben die "Safe Schools Declaration" (Erklärung zum Schutz von Schulen in bewaffneten Konflikten) unterschrieben. Mit der Unterzeichnung verpflichten sich die Länder, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern in bewaffneten Konflikten besser zu schützen und die Bildung von Kindern und Jugendlichen während des Konflikts sicherzustellen. Auch Deutschland hat die „Safe Schools Declaration“ bereits unterschrieben.

Die Schule ist ein Ort der Hoffnung, des Optimismus und der Vorbereitung auf eine bessere Welt. Es ist kein Ort für Gewalt

Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore mit Schülern in einer Schule.

Dezember

Jedes Jahr am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Ein aktueller Report zum Thema bescheinigt große Fortschritte bei der Bekämpfung von HIV bei der Mutter-Kind-Übertragung. Weltweit haben rund 82 Prozent aller infizierten Schwangeren Zugang zu so genannten antiretroviralen Medikamenten, die die Übertragung des Virus auf ihr Baby verhindern – vor zehn Jahren wurde nicht einmal die Hälfte der betroffenen Frauen erreicht. Gleichzeitig gibt es weiter große Herausforderungen: Noch immer sterben weltweit etwa 13 Mädchen und Jungen pro Stunde an den Folgen von Aids. Wir von UNICEF rufen deshalb dazu auf, sich auf den Erfolgen nicht auszuruhen.

Die Mädchen und Jungen auf dem Foto unten schaukeln in einem Kinderzentrum im Dabba Naiva Flüchtlingscamp in Sudan in einen entspannten Nachmittag. In den vergangenen zwölf Monaten hat UNICEF 210.940 Kinder im Sudan mit psychosozialer Hilfe erreicht. Dazu zählen auch Kinderzentren wie dieses, in denen Kinder lachen und spielen und sich von den schlimmen Erlebnissen der Vertreibung und Flucht erholen können.

Sudan: Kinder sitzen auf einer Schaukel
© UNICEF/UNI235839/Noorani

Und es gibt noch mehr gute Nachrichten für Mütter und Kinder, denn mehr Mütter und Kinder weltweit überleben als jemals zuvor. Laut neuen Schätzungen der WHO und UNICEF sind seit 2000 die Todesfälle von Kindern fast um die Hälfte zurückgegangen. Die Todesfälle von Müttern sind um ein Drittel gesunken. Grund für diesen Erfolg ist der bessere Zugang zu guter und bezahlbarer Gesundheitsversorgung.

Danke für all die guten Nachrichten!

"Only bad news is good news", lautet eine alte Journalisten-Regel. Soll heißen: Interessant sind nur die schlimmen Schlagzeilen. Auch wir von UNICEF berichten oft über die Probleme und Sorgen, mit denen Kinder weltweit konfrontiert werden. Es gehört zu unserer Aufgabe, den Menschen ihre Situation vor Augen zu führen.

Aber gute Entwicklungen, Fortschritte und glückliche Geschichten sind für uns ebenso relevant. Und all die guten Nachrichten aus dem letzten Jahr hätte es nicht gegeben ohne die zahlreichen UNICEF-Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich unermüdlich für Mädchen und Jungen weltweit einsetzen. So wurde 2019 ein Jahr voller Hilfe, Geborgenheit, Wärme, Gesundheit, Bildung, Freude, kurz: ein Jahr voller besonderer Momente für Kinder. Dafür möchten wir Danke sagen:

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